06.02.17, 12:43

DZB Marktmonitor: Höhere Renditechancen bei Kapitalschutz

Zeitpunkt für Bonus und Express nicht ideal – Aktienbeteiligung mit Kapitalschutz wird dafür dank Zinsschub jetzt wieder attraktiver

Angesichts der zum Teil hohen Kurse, die Aktien und Indizes in den vergangenen Wochen erreicht haben, fragen sich viele Anleger, ob sie jetzt noch einsteigen sollten. Risikopuffer, wie sie beispielsweise Bonuszertifikate vorsehen, würden sich in dieser Situation anbieten. Der Haken: Bei sonst unveränderten Bedingungen können die Emittenten hier derzeit nur noch schwächere Renditeaussichten bieten. Denn mit der Zuversicht am Aktienmarkt hat auch die erwartete Volatilität abgenommen. Das belastet die Preise für Optionen, die in den Konstruktionen „verbaut“ sind. Für den Marktmonitor geben die teilnehmenden Emittenten jetzt einen durchschnittlichen Bonus von 3,0 Prozent p.a. an (30% Puffer). Im Jahr 2016 lag der Wert immer darüber. Noch deutlicher wird die Entwicklung bei dem Musterpapier mit Cap. Die Renditechance muss dabei auf durchschnittlich 6,6 Prozent p.a. begrenzt werden. So tief lag der Wert seit August 2015 nicht mehr. Vor dem Start der Aktienrallye Anfang Dezember wurden beispielsweise 8,0 Prozent p.a. erreicht.

Doch wo es Verlierer gibt, gibt es meist auch Gewinner. Bei den Anlagepapieren mit Kapitalsicherung hat sich die Situation zuletzt stark verbessert. Sinkende Volatilitätserwartungen haben dort einen positiven Einfluss. Noch stärker wiegen hier aber die Erholungstendenzen bei den Marktzinsen. In deren Fahrwasser zeigen die Anbieter für 90-prozentigen Kapitalschutz eine Teilhaberate am Euro Stoxx 50 von mehr als 90 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Start der Aufzeichnungen im Februar 2015. Und auch bei voller Sicherung haben sich die Renditeaussichten verbessert. Der Cap müsste für acht Jahre derzeit erst bei 124 Prozent eingezogen werden (Mittelwert 2016: 113%).

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund

DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die drei Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.