11.07.12, 09:42

DZB Plenum: Nur jeder vierte Anlageprofi glaubt an Fortbestand der Eurozone in heutiger Form

Über 60 Prozent der Anlageberater in Banken und Sparkassen gehen von weitreichenden Veränderungen für den Euroraum aus – Große Verunsicherung bei Privatanlegern – Stimmung am Zertifikatemarkt trübt sich ein

Berlin, 11. Juli 2012 – 21 Prozent der Anlageberater glauben, dass Griechenland in nächster Zeit aus der Eurozone ausscheidet. 32 Prozent gehen sogar davon aus, dass mehrere Staaten den gemeinsamen Währungsraum verlassen werden. In der monatlichen Umfrage des Fachmagazins Der Zertifikateberater gaben 158 Finanzberater und 15 Zertifikateemittenten ihre Einschätzung zur Zukunft des Euroraums ab. Dabei erwartet nur ein Viertel der Berater, dass auch in zwei Jahren noch alle heutigen Mitgliedsstaaten im gemeinsamen Währungsraum sein werden. Eine ähnliche Einschätzung geben die Zertifikateemittenten: Nur 33 Prozent prognostizieren eine unveränderte Eurozone, 20 Prozent den Austritt Griechenlands und 27 Prozent gehen davon aus, dass die Eurozone stärker schrumpfen wird. Extrem-Szenarien wie ein Schrumpfen der Eurozone auf wenige Länder halten immerhin neun Prozent der Berater und sieben Prozent der Emittenten für wahrscheinlich.

Die andauernde Eurokrise sorgt auch bei Anlegern für Verunsicherung. Alle Emittenten und auch fast alle Berater bestätigen, dass sich dies stark auf das Anlageverhalten auswirkt. Sogar deutsche Staatsanleihen drohen, ihren Ruf als sichere Anlage zu verlieren. Mehr als die Hälfte der Emittenten und Berater berichtet, dass Kunden auch für die heimischen Bonds Turbulenzen befürchten. Die Emittenten reagieren teilweise mit der Auflage von Fremdwährungsanleihen (46 %), Kapitalschutz-Zertifikaten (36 %) und Strukturierten Anleihen (36 %) auf das veränderte Anlageverhalten und das erhöhte Sicherheitsbedürfnis.

Die sich verschlechternde Absatzlage für Zertifikate kann dies jedoch kaum bremsen. Der monatlich berechnete Stimmungsindex der Emittenten lag im Vormonat trotz schwächerer Aktienkurse noch bei 51,7 Punkten und ist nun auf 33,4 stark abgerutscht. Auch der Index der Berater notiert mit 42,6 deutlich unter der 50er-Marke, die ein positives Sentiment anzeigt.

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