Berlin, 12. September 2012 – Ein neuer Gesetzesentwurf des Finanzministeriums zur Umsetzung der europäischen AIFM-Richtlinie sieht vor, die Neuauflage Offener Immobilienfonds zu verbieten. Die Anlageklasse durchlebt eine Krise, die von vielen Schließungen und Abwicklungen geprägt ist. Neun von zehn Beratern in Banken und Sparkassen sind der Meinung, dass dies dem Ansehen der Anlageform geschadet hat. Rund 70 Prozent der Berater gehen davon aus, dass sich dies auch auf das Anlageverhalten ihrer Kunden ausgewirkt hat. Ein Verbot neuer Offener Immobilienfonds halten dennoch 80 Prozent für unsinnig. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Fachmagazins Der Zertifikateberater unter 240 Anlageberatern und Vermögensverwaltern. Sie sehen kaum Alternativen, um den Immobilienanteil in einem Portfolio wirksam abzudecken. Im Falle eines Verbots würden sich 70 Prozent deshalb auf die bestehenden Offenen Immobilienfonds konzentrieren. Diese sollen den Gesetzesplänen zufolge Bestandschutz genießen. Immobilienaktien und sogenannte REITs würden nur 13 Prozent als Alternative in Erwägung ziehen. Lediglich neun Prozent würden stärker auf geschlossene Immobilienfonds ausweichen. Immobilien ganz aus der Allokation zu lassen, kommt nur für weitere neun Prozent in Frage.
Immobilienaktien gelten daher auch unter den Trendthemen derzeit als nicht besonders interessant. Zu den beliebtesten Themen zählt dagegen Gold. Die Nachfrage hat vor dem Hintergrund der EZB-Ankündigung unbegrenzter Anleihekäufe zuletzt wieder deutlich zugelegt. Die Hälfte der Berater bestätigt hohes Kundeninteresse am Edelmetall, das als Zuflucht in Krisenzeiten gilt (August: 46%). Auch Inflationsprodukte erleben stärkere Nachfrage. Insgesamt läuft der Zertifikateabsatz im Beratungsgeschäft aber wieder schleppender: Der monatlich berechnete Stimmungsindex fällt von 46,2 auf 43,0 Punkte. Lediglich die Emittenten sehen den Markt auf Erholungskurs. Ihr Index verbessert sich von 41,7 auf 45,5 Punkte.