Berlin, 10. Juli 2013 – Mehr als die Hälfte der Anlageberater in Banken und Sparkassen bewertet den Zertifikatemarkt aufgrund des immensen Produktangebots als unübersichtlich. Dies geht aus der monatlichen Meinungsumfrage des Fachmagazins Der Zertifikateberater hervor. Nur 17 Prozent der Berater sehen das große Produktangebot als Vorteil, um für jede Anlageidee und jedes Kundenprofil eine passende Lösung zu finden. Auch 43 Prozent der Emittenten räumen ein, dass die hohe Anzahl von rund einer Million Produkten in der öffentlichen Wahrnehmung schon jetzt problematisch ist. 21 Prozent sehen hierin kein Problem. In der Beratungspraxis treffen Produktmanager vielfach eine Vorauswahl an Zertifikaten, die den Kunden angeboten werden (45%). Berater, die der Angebotsfülle selbst Herr werden müssen, greifen meist auf Filter-Tools im Internet zurück (30 %) oder beschränken sich auf Papiere weniger Emittenten (39 %).
Die Nachfrage bei Zertifikaten beurteilen Berater im Juli so schwach wie seit Herbst 2012 nicht mehr. Der Stimmungsindex, den der Zertifikateberater monatlich berechnet, fällt von 51,5 Punkten im Vormonat auf nunmehr 47,4. Deutlich besser schätzen die Emissionshäuser die Lage ein. Ihr Index steigt nach einem Einbruch im Juni wieder leicht an – von 50 auf 51,8 Zähler.
Am stärksten nachgefragt werden derzeit Papiere auf deutsche Blue Chips und auf Standardindizes (83 bzw. 71 %). Internationale Aktien sind weniger gefragt als im Vormonat (-19 Prozentpunkte), bleiben aber beliebter als Anlagen ohne jeglichen Aktienbezug wie Gold. Das Edelmetall stuft mittlerweile nur noch jeder fünfte Berater als interessantes Investment ein.