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23.06.17, 11:00

Unternehmensanleihen weekly: Kreditspreads bleiben auf Rekordtiefs

Die Märkte für Unternehmensanleihen in Europa reflektieren weiterhin die anhaltend positiven Nachrichten auf der Konjunkturebene. Gemessen am iBoxx Corporates EUR geben die Kreditspreads über alle Sektoren mit 57,3 Basispunkten ein historisch tiefes Niveau wieder. Ohne die Unternehmen des Finanzsektors beträgt der Indexstand 51,4 Basispunkte (Stand: 21.06.2017). Fremdkapitalemittenten aus zyklischen und nicht-zyklischen Sektoren können somit bei ihren Kapitalmarktaktivitäten zur Fremdfinanzierung aus dem Vollen schöpfen.

Während Anleihemärkte in Industrieländern wie der der Eurozone haussierten, sollte dies der Nachfrage nach Anleihen aus Schwellenländern eigentlich entgegenlaufen und ihre Renditen nach oben treiben. Und zweifellos, dies zeichnete sich am Ende des letzten Jahres bereits ab. Die US-Wahl, die Politik des „Make America Great Again“, die Fed-Geldpolitik sowie die Zunahme von Inflation und nominaler und realer Zinssätze sind eigentlich schlechte Nachrichten für Schwellenländer. Denn der Start des Reflationszyklus in den USA ließ internationale Investoren zunächst in Richtung der entwickelten Ländern schielen. Als zusätzliche Belastungsfaktoren fungierten zudem die Sorgen um Chinas Wachstum sowie politische Krisen in einigen Emerging Markets, z.B. der Korruptionsskandal in Brasilien. Für Emittenten aus Schwellenländern bedeutete dies folglich ein Anstieg ihrer Kreditspreads, Renditen und folglich Finanzierungskosten.

Ein halbes Jahr später hat sich dieses Szenario fast vollständig gedreht. Die politischen Verhältnisse in vielen Emerging Markets haben sich stabilisiert. Ein Handelskrieg zwischen China und den USA scheint nach Abschluss eines ersten Handelsabkommens zwischen beiden Ländern in weitere Ferne zu rücken. Zudem geben die BIP-Wachstumszahlen vielerorts, von Russland über Indonesien bis Indien, ein Überschreiten ihrer Prognosen wider. Diese positiven Nachrichten reflektiert auch der Markt für Unternehmensanleihen in Emerging Markets. Denn die Ausfallzahlen ihrer Unternehmensanleihen ging spürbar im erstem Halbjahr zurück. Zudem sind die Neuemissionen nach einem signifikanten Einbruch nach der US-Wahl im November wieder auf ihr Niveau von Mitte 2016 zurückgekehrt. Für die Emittenten sind dies erfreuliche Nachrichten: Ihre Kreditspreads und Ausfallwahrscheinlichkeiten gingen deutlich zurück. Zusätzlichen Auftrieb sollte vom Renditehunger internationaler Anleger kommen. Gemessen am Marktanteil von Schuldtiteln aus Emerging Markets ist diese Ländergruppe in den Portfolien internationaler Investoren immer noch unterrepräsentiert: Gut 8 % allokieren Fondsmanager in Schwellenländer-Bonds, während ihr Anteil an der gesamten Fremdkapitaltiteln 12 % ausmacht. In Verbindung mit ihrem hohen Diversifizierungsgrad (Ländern, Währungen, Industrien) und Renditevorteil gegenüber den Industrieländern sollte die Assetklasse der Schwellenländer-Unternehmensanleihen weitere Unterstützung erfahren. Und folglich ihre Kreditspreads reduzieren.

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