03.07.17, 12:37

DZB Marktmonitor: Kapitalschutz im Aufwind

Zinsschub schlägt sich in höheren Partizipationsraten und Caps nieder – Bonus und Express reagieren noch nicht auf Vola-Anstieg

Mario Draghi sieht die Eurozone auf einem guten Weg. Mit seiner Einschätzung hat der EZB-Präsident letzte Woche einmal mehr Bewegung in die Märkte gebracht. Nicht nur der Euro reagierte sofort mit Zugewinnen, auch die Kapitalmarktzinsen stiegen. Die Umlaufrendite zog von 0,10 auf 0,25 Prozent an. Damit liegt der Rendite-Querschnitt der am heimischen Markt gehandelten Anleihen jetzt so hoch wie seit Jahresbeginn 2016 nicht mehr. Vor einem Jahr war der Tiefpunkt bei -0,29 Prozent erreicht. Die positive Entwicklung hat entscheidend zur Erholung von Angeboten mit Kapitalschutz beigetragen. Diese waren zeitweise kaum mehr darstellbar. Mittlerweile haben sich die Konditionen aber wieder etwas verbessert. Erweist sich der jüngste Zinsschub als nachhaltig, sind vor allem bei den kommenden Emissionen wieder deutlich höher Caps zu erwarten. Die Werte aus dem DZB Marktmonitor zeigen das Potenzial. Am Freitag lieferten die teilnehmenden Emittenten für das klassische Papier mit vollständiger Absicherung einen durchschnittlichen Cap bei 127 Prozent. Das Maximum liegt seit Start der Aufzeichnungen im Februar 2015 bei 129 Prozent (Juli 2015). Beim Papier mit 90 Prozent Schutz hat sich die Teilhaberate von 86 auf 90 Prozent ebenfalls stark verbessert.

Kaum Bewegung zeigen hingegen die Papiere mit bedingtem Schutz. Dabei sollten Bonus- und Expresszertifikate von den Rücksetzern am Aktienmarkt profitieren. Bislang schlagen sich die in diesem Zuge angestiegenen Volatilitäten aber noch kaum in verbesserten Konditionen nieder. Für den Express mit 30 Prozent Puffer und drei Jahren Laufzeit melden die Emittenten derzeit sogar eine etwas niedrigere Prämie (7,8 %) als im Vormonat (8,0 %).  

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund

DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die drei Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.