18.08.17, 11:00

Unternehmensanleihen weekly: „AAA“-Anleihen mit negativen Spreads

Weiterhin Windstärke 1 an den Anleihemärkten: Die Spreads driften aktuell mit kleinen Kräuselwellen um ihre Jahrestiefststände. Seit Anfang August haben wir bei „AAA“-Anleihen zum ersten Mal negative Spreads beobachten können. Mitte Juni notierten sie noch bei ca. 15 Basispunkten, Mitte Juli bei ca. 7 Basispunkten. Auffällig auch die deutliche Einengung des iBoxx in den letzen zwei Monaten von 57 Basispunkten Mitte Juni auf derzeit 40.

Weit unter ihren 5-Jahres-Durchschnittswerten notieren nach wie vor die Branchen „Technologie“ (15,2 Basispunkte gegenüber 51,8 Basispunkte im langfristigen Durchschnitt) und Einzelhandel (22,2 Basispunkte gegenüber 66,4 Basispunkte im langfristigen Durchschnitt).

Viel enger können die Spreads kaum werden; kommt also demnächst die Trendwende? Nach den neuesten Daten der Ratingagentur Standard & Poor’s nicht. Die senden für die Unternehmen der Eurozone deutlich positive Signale: Im zweiten Quartal 2017 verbesserte sich das Rating von insgesamt 23 Unternehmen (ohne Finanzinstitute).  Insgesamt betrifft das immerhin 88 Mrd. USD an ausstehenden Anleihen. Downgrades gab es dagegen für 22 Unternehmen mit einem ausstehenden Anleihevolumen von 37 Mrd. USD. Das ergibt ein „Downgrade Ratio“ von 49 % (Anzahl Downgrades dividiert durch Down- plus Upgrades). Historischer Durchschnitt ist 68 %. Gemessen am „Rating Bias“, also der Prozentzahl von gerateten Unternehmen mit einem negativen Ausblick für das Rating, ist Europa mit knapp 15 Prozent aktuell vor den USA (17 %). Der europäische Wert ist der niedrigste seit 1998, sein 20-Jahres-Durchschnitt liegt bei 22 %.

Zusammengefasst heißt das, dass das Kreditrisiko in Europa auf aggregierter Basis im zweiten Quartal 2017 gesunken ist und dass sich in den nächsten sechs Monaten wahrscheinlich keine deutliche Verschlechterung der Kreditqualität – aus dem Unternehmenssektor heraus – ergeben wird. Event-Risiken (dazu zählen wir auch unerwartete Nachrichten zum Anleihekaufprogramm der EZB ) sind von dieser Betrachtung ausgenommen. 

Der Optimismus auf den Anleihemärkten hält also weiterhin an.


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