13.03.18, 13:02

US-Schieferöl verdrängt OPEC – das wird für Anleger nun wichtig!

Energie: Die Ölpreise neigten gestern den ganzen Tag über zur Schwäche, ehe sie sich am Abend leicht erholten. Brent handelt aber weiterhin unterhalb von 65 USD je Barrel, WTI bei gut 61 USD je Barrel. Ein kaum überwindbares Hindernis für höhere Preise stellt die rasant steigende US-Schieferölproduktion dar. Die US-Energiebehörde rechnet in ihrem aktuellen Drilling Productivity Report für April mit einem Anstieg um 131 Tsd. auf ein neues Rekordniveau von 6,95 Mio. Barrel pro Tag. Den größten Beitrag leistet erneut das Schieferölvorkommen Permian Basin, wo die Produktion um 80 Tsd. auf 3,16 Mio. Barrel pro Tag steigen soll. Die Schieferölproduktion in den vorherigen sieben Monaten wurde außerdem um durchschnittlich 84 Tsd. Barrel pro Tag nach oben revidiert. In den acht Monaten seit September beläuft sich der durchschnittliche Monatsanstieg auf 155 Tsd. Barrel pro Tag. Innerhalb eines Jahres wäre die Schieferölproduktion damit um 1,5 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Das reicht aus, um den Anstieg der globalen Ölnachfrage komplett zu decken. Die OPEC hat somit keinen Spielraum, die Produktion vom derzeitigen Niveau aus zu erhöhen. Laut dem Iran soll zwar bei der nächsten OPEC-Sitzung im Juni über einen Ausstieg aus den Produktionskürzungen im nächsten Jahr gesprochen werden. Im aktuellen Marktumfeld würde eine höhere OPEC-Produktion aber zu einem erneuten Überangebot führen und die Ölpreise belasten. Ob dies den geplanten Börsengang von Saudi Aramco verzögert, lässt sich nicht sagen. Ein Börsengang noch in diesem Jahr wird aber zunehmend als fraglich angesehen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CE5YRG Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold neigte auch gestern zur Schwäche und fiel phasenweise auf 1.315 USD je Feinunze. Nächste Woche findet die Fed-Sitzung statt, die erste unter der Leitung des neuen Vorsitzenden Jerome Powell, auf der die Zinsen weiter erhöht werden dürften. Heute werden in den USA Inflationsdaten veröffentlicht, die einen allmählich zunehmenden Preisdruck zeigen dürften. Neben den guten US-Arbeitsmarktdaten von letzter Woche spricht auch dies für höhere Zinsen. Schwächephasen von Gold vor einer Fed-Sitzung waren im letzten Jahr nicht ungewöhnlich. Vor allem vor den vier „großen“ Fed-Sitzungen war dies zu beobachten. Diese fanden im März, Juni, September und Dezember statt und wurden vom Markt als Möglichkeiten angesehen, dass die Fed die Zinsen erhöht. Zudem hat die Fed zu diesen Zeiten neue Projektionen veröffentlicht und im Anschluss an die Sitzung gab es eine Pressekonferenz. In den zwei Wochen vor diesen Sitzungen ist Gold immer um 3-4% gefallen. Eine ähnliche Reaktion scheint es nun also auch vor der kommenden Sitzung zu geben. Wir halten daher in den nächsten Tagen durchaus auch einen Test der Marke von 1.300 USD je Feinunze für möglich. Im Anschluss an die Fed-Sitzung sollte sich der Goldpreis wieder erholen – auch dies war im letzten Jahr mehrfach zu beobachten. Gold in Euro gerechnet vollzieht die Bewegungen von Gold in US-Dollar derzeit überwiegend nach, da sich der EUR-USD-Wechselkurs weitgehend seitwärts bewegt. Die Tiefs von Anfang Februar und von letzter Woche könnten auch hier unterschritten werden.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump letzten Donnerstag, Zölle auf die Importe von Aluminium und Stahl zu verhängen, scheint sich die erste Aufregung um dieses Thema etwas gelegt zu haben. Einige Länder versuchen offenbar, bilaterale Vereinbarungen mit den USA auszuhandeln, um von den Zöllen ausgenommen zu werden. Eine dieser Ausnahmen scheint Australien zu sein. Auch aus China kamen über Nacht etwas gemäßigtere Kommentare. So sei China laut Aussagen des Handelsministers nicht an einem Handelskrieg interessiert und werde auch keinen starten. Allerdings würde das Land seine nationalen Interessen verteidigen. Die Wirtschaftsdialoge mit den USA würden weitergehen. Die angekündigten Importzölle von Trump resultieren wohl wie gewünscht in einer höheren heimischen Produktion. So hat der Aluminiumproduzent Century Aluminum gestern angekündigt, in seiner Hawesville-Schmelzanlage in Kentucky vormals stillgelegte Produktionskapazitäten von 150 Tsd. Tonnen p.a. wieder in Betrieb zu nehmen. Die ersten Elektrolyseöfen sollen Ende des zweiten Quartals wieder gestartet und Aluminium dann im dritten Quartal produziert werden. Die gesamten 150 Tsd. Tonnen werden aber nicht vor Mitte 2019 wieder am Markt sein. Die höhere Aluminiumproduktion sollte auch dazu führen, dass die hohen physischen Prämien in den USA wieder sinken. Diese sind gestern auf 20 US-Cents je Pfund bzw. rund 440 USD je Tonne gestiegen, der höchste Wert seit drei Jahren.

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