16.03.18, 16:03

Gold zwischen politischen Krisen und bevorstehender Fed-Sitzung – das müssen Anleger beachten!

Energie: Seit Anfang März pendelt der Preis für ein Barrel Brentöl eng um 65 USD. Gestern schaffte er es wieder leicht über diese Marke. Anlass für mehr „Optimismus“ gab die Internationale Energieagentur: Sie bestätigte in ihrem neuen Montsbericht überraschend ihre Prognose für die Ausweitung des Nicht-OPEC Angebots statt sie anzuheben; sie revidierte die Prognose für den Anstieg der globalen Ölnachfrage wegen eines höheren Bedarfs in den Industrieländern auf 1,5 Mio. Barrel pro Tag nach oben und wies ebenso wie die OPEC für Venezuela nur noch eine Förderung von 1,55 Mio. Barrel pro Tag aus. Der Bedarf an OPEC-Öl dürfte auf Basis dieser Prognosen im laufenden Jahr mit 32,4 Mio. Barrel pro Tag höher ausfallen als die aktuelle OPEC-Produktion, die im Februar wegen Venezuela auf 32,1 Mio. Barrel pro Tag abgerutscht ist. Die IEA schließt damit ein zu knappes Angebot bzw. einen weiteren Abbau der Vorräte nicht aus. Ob es tatsächlich dazu kommt, hängt unseres Erachtens maßgeblich von zwei Faktoren ab: Erstens, den weiteren Produktionsperspektiven Venezuelas. Die IEA ist skeptisch und erwartet bis Jahresende einen weiteren Rückgang auf 1,38 Mio. Barrel pro Tag, was das niedrigste Niveau seit den späten 1940er Jahren wäre. Zweitens ist der Anstieg des Nicht-OPEC-Angebots entscheidend. Mit ihrer Prognose hinkt die IEA weit hinter der US-Energiebehörde zurück, die einen Anstieg um 2,5 Mio. Barrel pro Tag erwartet. Die rasanten Produktionserfolge in den USA sprechen eher dafür, dass die IEA mit ihrer Einschätzung zum Nicht-OPEC-Angebot zu niedrig liegt.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CE5YRG Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Ein festerer US-Dollar hat gestern Gold und die anderen Edelmetalle unter Druck gesetzt. Gold verlor gut ein halbes Prozent und handelt heute Morgen weiter unter 1.320 USD je Feinunze. Silber gab knapp 1% auf 16,4 USD je Feinunze nach. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daraufhin wieder auf über 80 gestiegen. Die Preisrückgänge wurden offenbar als Kaufgelegenheiten genutzt. Denn die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern Zuflüsse von 5,6 Tonnen und die Silber-ETFs Zuflüsse von 36 Tonnen. Gold dürfte auch als sicherer Hafen gut nachgefragt bleiben. Denn die politische Krise zwischen Großbritannien und Russland spitzt sich zu. Als Reaktion auf die britischen Sanktionen im Zusammenhang mit dem Giftanschlag auf einen russischen Ex-Spion in England will Russland wiederum britische Diplomaten ausweisen. Frankreich, Deutschland und die USA haben sich unterdessen hinter Großbritannien gestellt und machen ebenfalls Russland für den Giftanschlag verantwortlich. Zudem haben die USA selbst Sanktionen gegen Russland verhängt – wegen Beeinflussung der US-Präsidentenwahl vor etwa 1½ Jahren. Auch geht das politische Chaos in der US-Administration weiter: Medienberichten zufolge steht US-Präsident Donald Trump angeblich kurz davor, seinen Nationalen Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster zu entlassen. Solche politischen Unwägbarkeiten sollten den Goldpreis stützen. Der Fokus der Marktteilnehmer wird sich aber auch so langsam auf die nächste Woche stattfindende Sitzung der US-Notenbank Fed richten. Dies dürfte einer kurzfristigen merklichen Erholung des Goldpreises entgegenstehen. Im Vorfeld von Fed-Sitzungen neigt Gold für gewöhnlich zur Schwäche.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Auch die Metallpreise wurden gestern vom festeren US-Dollar nach unten gezogen. Allerdings setzte schon im späten Handel eine moderate Erholung ein. Das staatliche chinesische Research-Institut Antaike hatte Anfang der Woche neue Schätzungen für die chinesische Nachfrage nach einigen Metallen veröffentlicht. Demnach soll die Kupfernachfrage in diesem Jahr um 3,34% auf 11,1 Mio. Tonnen steigen. Haupttreiber dabei ist der Stromsektor. Auch der Immobilienmarkt und Fahrzeuge mit alternativen Antriebsformen sollen zur höheren Kupfernachfrage beitragen. Im letzten Jahr ist die chinesische Kupfernachfrage laut Antaike um 4,2% gewachsen. Da zwischen der Nachfrage und dem Angebot eine Lücke von 2,8 Mio. Tonnen besteht, wird China auch in diesem Jahr entsprechend viel Kupferraffinade importieren. Die Lücke wird sich aber zusehends schließen, da China derzeit umfangreiche Schmelzkapazitäten aufbaut. Eine Abschwächung des Nachfragewachstums sieht Antaike auch bei Aluminium, allerdings auf einem höheren Niveau. Nach +7,9% im letzten Jahr soll die heimische Aluminiumnachfrage 2018 um 6,2% auf 37,6 Mio. Tonnen steigen. Nachfragetreiber sind wie schon bisher die Bau-, Strom- und Transportsektoren. Laut Antaike kann sich China bei Aluminium selbst versorgen. Demnach bestünde ein leichter Angebotsüberschuss. Die Überkapazitäten der chinesischen Schmelzen schätzt Antaike auf annähernd 10 Mio. Tonnen.

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