27.04.18, 10:01

Ne schöne Jrooß ahn all die USD-Bären

USD: Was mussten meine Mitarbeiterinnen und ich in den letzten Monaten an Spott, Häme und Kritik über uns ergehen lassen! Unsere Sicht, dass die USD-Abwertung im Dezember und Januar fundamental unbegründet war, dass der Markt die USD-positiven Argumente nicht ewig ignorieren kann und dass deshalb eine Erholung der US-Währung zu erwarten ist, stieß bei Vielen auf Ablehnung: bei Lesern, bei Kunden, bei Kollegen. Angesichts einer Wand von USD-Bären kamen auch mir – das will ich gerne zugeben – zwischenzeitig Zweifel. Vielleicht ist diesmal wirklich alles anders? Vielleicht habe ich gewichtige Argumente übersehen oder fälschlicherweise als nebensächlich abgetan? Vielleicht ist unser ganzer Analyse-Ansatz falsch und „die Type, die ich sons nur beduhr“, haben doch Recht?

Umso mehr freue ich mich, dass die Marktentwicklung uns mittlerweile Recht gibt. Der Dollar erholte sich schon seit Ende Januar graduell, doch hat sich diese Entwicklung in den letzten Tagen massiv beschleunigt. Das spricht dafür, dass all die gedrechselten, teils absurden Argumente, mit denen am Jahresanfang die USD-Schwäche begründet und extrapoliert wurde, in sich zusammenstürzen, (a) weil sie inhaltsleer sind und (b) weil die Wechselkursentwicklung diese Inhaltsleere nicht mehr übertünchen kann. Daher war die Dollar-Erholung ein sich selbst verstärkender Prozess. Wenn Sie so wollen: Die USD-Schwäche war eine spekulative Blase, die gerade platzt (auch für Blasen gibt es stets pseudo-fundamentale Entschuldigungen). Und daher ist es sinnlos, über „Gründe“ für die plötzliche USD-Stärke zu referieren. 10-jährige US-Renditen über 3%, EZB-Präsident Draghis Sorgen vor abkühlender Euroraum-Korrektur etc.: Das sind bestenfalls Auslöser, aber keine Ursachen für neue Schwünge der USD-Erholung. Daher darf es auch nicht verwundern, dass gestern EUR-USD erst einige Zeit nach der EZB-Pressekonferenz ins Rutschen kam.

Wie geht es weiter? Nach solch einer deutlichen Bewegung kann es gut sein, dass erst mal die Luft raus ist, dass die USD-Bullen vor dem Wochenende erst mal Profit machen wollen und dass es vielleicht sogar eine Gegenbewegung gibt. Mag sein. Daher will ich meine mittlerweile nur noch moderate Prognose für das Quartalsende (1,20 in EUR-USD) auch gar nicht anpassen. Doch gilt auch: Auf mittlere Sicht ist noch mehr USD-Erholung drin. Denn in den letzten ziemlich verrückten fünf Monaten hat der Markt nicht nur auf absurde USD-negative Argumente gesetzt, sondern auch viele USD-positive Argumente ignoriert: Fed, Inflation etc. Das gilt es, nachzuholen. Und deshalb sind EUR-USD-Niveaus deutlich unter 1,20 drin. Mein mittelfristiges Kursziel von 1,16 in EUR-USD steht weiterhin.

EUR: EZB-Präsident Mario Draghi hat Besorgnis bezüglich der Euroraum-Konjunktur ausgedrückt, aber bleibt bei grundsätzlicher Zuversicht. Diplomatisch wie immer und daher keine wesentliche Überraschung für die Marktteilnehmer, die aufgrund früherer Äußerungen ähnliches erwartet hatten. Allerdings bestätigen Draghis Aussagen, dass der Euro in nächster Zeit stärker auf realwirtschaftliche News reagieren dürfte. Das allein macht ihn riskanter und graduell weniger attraktiv.

Produktidee: Classic Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV33R9 Call EUR/USD Hebel: 15,4
CV6PE3 Put EUR/USD Hebel: 9,9

JPY: Der Yen ist die einzige Währung im G10-Universum, gegenüber der der Dollar gestern nicht zulegen konnte. Der Markt war halt zu gespannt, was die Bank of Japan (BoJ) uns heute Morgen präsentiert. Eigentlich kam nicht viel Neues. Doch der Markt stürzt sich in solchen Phasen halt auf Alles. So schrieb die BoJ in ihrem Ausblick diesmal nicht, dass sie für 2019 eine Inflation von 2% oder höher erwartet, sondern lediglich, dass sich zum Januar-Ausblick nichts geändert hat. Die Zahlen in der entsprechenden Tabelle blieben entsprechend unverändert. Daraus ein falkenhaftes Signal zu stricken – wie es gerade einige Analysten versuchen – halte ich für reichlich gekünstelt. Daher sehe ich in USD-JPY eher noch Nachholpotenzial, weil dieser Wechselkurs die Bewegung von gestern verschlafen hat. ren würde.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV1X59 Long USD/JPY Faktor: 2
CV1X5E Short USD/JPY Faktor:-2

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