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23.05.18, 15:03

OPEC erwägt höhere Ölproduktion

Energie: Die Ölpreise sind über Nacht unter Druck geraten. Brent handelt am Morgen bei 79 USD je Barrel, nachdem gestern in der Spitze 80,5 USD erreicht wurden. Auslöser waren Meldungen, wonach die OPEC bei ihrem Treffen in einem Monat über eine Ausweitung der Fördermenge entscheiden könnte. So zitiert die Nachrichtenagentur Reuters OPEC-nahe Quellen. Grund sind die bereits bestehenden bzw. drohenden Angebotsausfälle in Venezuela und im Iran, die bereits zu einer spürbaren Verknappung des Ölangebots und einem merklichen Preisanstieg geführt haben. Eine Erhöhung der Produktionsmenge würde keine Abkehr vom Kürzungsabkommen bedeuten. Denn aktuell produziert die OPEC ca. 800 Tsd. Barrel pro Tag weniger als laut Abkommen vereinbart. Etwa drei Viertel davon entfallen auf Venezuela. Von daher besteht durchaus Spielraum zu einer Anhebung der Produktion. Dies dürfte weiter steigenden Preisen vorerst entgegenstehen, selbst wenn die US-Rohöllagerbestände wie vom API berichtet in der letzten Woche um 1,3 Mio. Barrel gefallen sind und dies von den offiziellen Lagerdaten heute Nachmittag bestätigt werden sollte.
Der jüngste Ölpreisanstieg auf ein 3½-Jahreshoch war anscheinend nicht spekulativ getrieben. Die Netto-Long-Positionen bei Brent gingen in den fünf Wochen bis zum 15. Mai sogar um 95,7 Tsd. Kontrakte zurück. Die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran und die Ankündigung von neuen Iran-Sanktionen durch US-Präsident Trump am 8. Mai sind somit in dieser Statsitik bereits enthalten. Offensichtlich nutzten die spekulativen Anleger den dadurch ausgelösten Preisanstieg zu Gewinnmitnahmen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Das chinesische Finanzministerium hat gestern angekündigt, die Importsteuer auf Autos von 25% auf 15% zu senken. Importe von Autoteilen sollen zukünftig mit 6% besteuert werden, anstatt mit bislang 10%. Die Absenkung der Steuersätze soll zum 1. Juli wirksam werden. China geht damit auf entsprechende Forderungen der USA ein und demonstriert zugleich Bereitschaft, seine Wirtschaft wie angekündigt zu öffnen. China hat im letzten Jahr gemäß Daten des China Automotive Information Networks 1,23 Mio. Autos importiert. Dies waren knapp 5% der gesamten Autoverkäufe in China. 46% der letztjährigen chinesischen Fahrzeugimporte stammten dabei aus Europa, 24% aus Nord-Amerika. Sollten die niedrigeren Import-Steuersätze auf Autos und Autoteile zu einer höheren Produktion von Autos außerhalb Chinas und in China selbst führen, dürften hiervon auch Platin und Palladium profitieren. Platin notiert aktuell etwas über 900 USD je Feinunze, Palladium kostete gestern zeitweise wieder mehr als 1.000 USD je Feinunze. Die Preisdifferenz zwischen Palladium und Platin hatte sich im Zuge dessen wieder auf fast 100 USD je Feinunze ausgeweitet. Etwas verringert hat sich dagegen die Preisrelation zwischen Gold und Silber. Das Gold/Silber-Verhältnis ist auf 78 gefallen, da sich Silber der Schwäche von Gold zuletzt entziehen konnte. Offenbar wird Silber derzeit von den hohen Industriemetallpreisen unterstützt. Mit 16,5 USD je Feinunze handelt es in der Mitte der seit Anfang Februar gültigen Handelsspanne von 16-17 USD und im Gegensatz zu Gold auch merklich über dem 2018er-Tief.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Blei hat sich seit Wochenbeginn um gut 6% verteuert und handelte gestern zwischenzeitlich bei rund 2.480 USD je Tonne auf dem höchsten Stand seit Anfang März. Die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) hatte zwar für das erste Quartal ein Angebotsdefizit von 37 Tsd. Tonnen berichtet, diese Meldung kam aber bereits vor einer Woche heraus, woraufhin der Bleipreis nicht reagierte. Zudem ist die Sicht auf das erste Quartal ein Blick in den Rückspiegel. Auf ihrer Frühjahrstagung Ende April hat die ILZSG für das Gesamtjahr ein Defizit von 20 Tsd. Tonnen prognostiziert, das heißt die Lage am Bleimarkt sollte sich im weiteren Jahresverlauf entspannen. Für den jüngsten Preisanstieg von Blei machen wir daher eher Finanzinvestoren verantwortlich, die auf ein Zusammenlaufen der Preise von Blei und Zink setzen. Der Zinkpreis hat in dieser Woche bislang gut 2% verloren, so dass sich die Preisdifferenz von 770 USD auf unter 600 USD je Tonne eingeengt hat. Mitte Februar war eine Tonne Zink sogar fast 1.000 USD teurer als eine Tonne Blei. Seit März 2016 ist Zink mittlerweile kontinuierlich teurer als Blei. In den Jahren zuvor war dagegen Blei zumeist teurer als Zink. Laut LME-Statistik hatten die spekulativen Finanzanleger in der letzten Woche noch stärker auf steigende Zinkpreise gewettet und entsprechend ihre Netto-Long-Positionen ausgeweitet. Die Positionierung bei Blei blieb dagegen weitgehend unverändert. In dieser Woche dürfte es hier bislang nun Umschichtungen gegeben haben.

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