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22.06.18, 14:00

Endlich OPEC-Treffen – das müssen Anleger dazu wissen!

Energie: Der Brentölpreis steigt am Morgen auf 74 USD je Barrel und macht damit die deutlichen Verluste von gestern teilweise wieder wett. Die Marktteilnehmer blicken heute nach Wien, wo die lange erwartete OPEC-Sitzung stattfindet. Das Gemeinsame Beobachtungskomitee der Ölminister (JMMC) hat eine Produktionsanhebung um 1 Mio. Barrel pro Tag empfohlen. Da aber nicht alle Länder in der Lage sein werden, an dieser Erhöhung mitzuwirken, würde die tatsächliche Fördermengenausweitung nur 600 Tsd. Barrel pro Tag betragen. OPEC-Delegierten zufolge gibt es aber Widerstand einiger Länder gegen diesen Vorschlag. Von daher besteht für die heutige Sitzung sicherlich noch viel an Gesprächsbedarf. Laut vorläufigem OPEC-Programm ist für 13 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt. Die Erfahrung zeigt aber, dass dieser Zeitplan selten eingehalten wird. Man sollte sich eher auf einen langen Nachmittag oder gar Abend einstellen, bis konkrete Ergebnisse bekannt werden. Möglicherweise gibt es diese auch erst morgen, wenn die an den Produktionskürzungen beteiligten Nicht-OPEC-Länder, u.a. Russland, zu den Beratungen dazustoßen. Sollten sich die OPEC- und Nicht-OPEC-Länder auf eine Erhöhung um ca. 600 Tsd. Barrel pro Tag verständigen, dürften die Ölpreise in etwa auf dem aktuellen Niveau verharren. Bei einer Anhebung um bis 1 Mio. Barrel pro Tag dürfte Brent auf 70 USD fallen, bei einer Anhebung um mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag ist ein Preisrückgang unter 70 USD zu erwarten. Im Falle eines Scheiterns ohne gemeinsame Erklärung dürften Saudi-Arabien und Russland die Produktion im Alleingang erhöhen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9J1Y Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 8
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CE7XGS Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -8
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold handelt zum Wochenausklang leicht fester bei 1.270 USD je Feinunze, wozu auch der etwas schwächere US-Dollar beiträgt. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Interesse an Gold derzeit sehr gering ist. So verzeichneten die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs gestern wieder Abflüsse von 5,6 Tonnen. Seit Monatsbeginn sind damit knapp 34 Tonnen Gold (1,5%) aus den ETFs abgeflossen, die Zuflüsse seit Quartalsbeginn haben sich auf gut 20 Tonnen reduziert. Ähnlich, aber nicht ganz so ausgeprägt, sieht es bei den Silber-ETFs aus. Hier wurden seit Monatsbeginn über 141 Tonnen (0,9%) abgezogen. Ob die Präsidentschaftswahlen in der Türkei am Sonntag Gold neues Leben einhauchen können, ist unseres Erachtens fraglich, auch wenn Präsident Erdogan wiedergewählt werden sollte. Die deutliche Abwertung der Türkischen Lira hat in den letzten Monaten die Goldnachfrage in der Türkei allerdings spürbar steigen lassen. Die politischen Risiken in der Eurozone werden weiter beharrlich ignoriert. Sowohl der kurzfristig anberaumte EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik am Sonntag als auch der reguläre EU-Gipfel Ende nächster Woche dürften die Spannungen und Uneinigkeit innerhalb der EU erneut zum Ausdruck bringen. Wenn Gold schon durch den sich zuspitzenden Handelsstreit zwischen den USA und China nicht gefragt ist, werden auch die anderen bevorstehenden Ereignisse unseres Erachtens nicht zu einem Umdenken bei den Marktteilnehmern führen. Gold dürfte es daher schwer haben, den verlorenen Boden schnell wieder gutzumachen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2X Faktor Long Gold-Future Faktor: 6
CD5B34 Faktor Short Gold-Future Faktor: -6

Industriemetalle: Großer Verlierer unter den Industriemetallen war gestern Zink. Das hauptsächlich zur Galvanisierung von Stahl verwendete Metall verlor 2,6% und ist heute Morgen zeitweise unter 2.900 USD je Tonne gefallen. Damit hat es ein 10-Monatstief markiert. Neben der allgemein schlechteren Stimmung im Zuge des Handelsstreits ist der Zinkpreis gestern unter die psychologisch wichtige Marke von 3.000 USD je Tonne gerutscht, was technische Anschlussverkäufe ausgelöst hat, die den Preisrückgang noch verstärkten. Am Montag dürfte die International Lead and Zinc Study Group bestätigen, dass der globale Zinkmarkt in den ersten vier Monaten des Jahres im Überschuss war. Zwar könnte der Zinkpreis im aktuellen Marktumfeld noch etwas weiter fallen, er hat aber mittlerweile schon ein Niveau erreicht, bei dem wir Zinkkonsumenten die langfristige Absicherung gegen steigende Preise empfehlen.
Ab heute gelten in der EU Strafzölle auf die Importe von ausgewählten US-Produkten – und zwar so lange, bis die USA ihre Importzölle auf Stahl und Aluminium aus der EU aufheben. Die Liste umfasst Produkte wie Harley-Davdison-Motorräder, Levi’s-Jeans und Whisky und ist damit wohl eher symbolischer Natur, zumal sie nur Produkte im Wert von 2,8 Mrd. EUR betrifft. Sie enthält aber auch viele Stahlprodukte wie zum Beispiel Langstahl, Flachstahl, Weißblech und Edelstahl. Jetzt wird spannend zu sehen, wie US-Präsident Trump reagiert. Er hatte der EU für diesen Fall mit Importzöllen auf Autos und Autoteile gedroht.

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