16.08.24, 09:10

US-Einzelhandel erfreut Investoren

US-Einzelhandel besser als erwartet


Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Juli um 1,0 % gegenüber dem Vormonat und damit stärker als erwartet (Bloomberg-Konsens: +0,4 %). Mehr als die Hälfte des monatlichen Anstiegs resultierte aus dem Automobilsektor. Ohne Autos und Gas lag das Plus bei 0,4 % (statt erwarteten 0,2 %). Erfreulicher fielen auch die Arbeitsmarktdaten aus: Die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank ebenso wie die Anzahl der registrierten Arbeitslosen. Damit schwanden die Sorgen vor einer Rezession in den USA, während die Erwartungen einer Zinssenkung im September intakt blieben. Der DAX sprang nach diesen Meldungen am Nachmittag wieder über die Marke von 18.000 Punkten. Auch die Aktienmärkte in den USA und heute Morgen in Asien legten weiter zu.

US-Industrie schwächer


Weniger ins Gewicht fielen dabei schwächer als erwartete Daten zur US-Industrie, in der es nicht so rund läuft wie im bedeutenderen US-Dienstleistungssektor. Die Industrieproduktion verringerte sich im Juli um 0,6 %, dabei sank die Kapazitätsauslastung von 78,4 % auf 77,8 %. Zudem drehte der Philadelphia Fed Business Outlook im August in den negativen Bereich (von +13,9 Punkten im Vormonat auf -7,0 Punkte).

Renditen für Unternehmensanleihen nahe am Jahrestief


Im Zuge der Risk-on-Stimmung in dieser Woche waren Staatsanleihen weniger gefragt als im Krisenmodus der Vorwoche. Daher legten die Staatsanleihen-Renditen, die vor ein paar Tagen noch nahe am Jahrestief lagen, wieder zu. Die besser als erwarteten US-Einzelhandelsumsätze sorgten nochmals für einen deutlichen Anstieg: Sowohl zehnjährige US-Treasuries als auch Bundesanleihen kletterten jeweils um fast 10 Basispunkte. Auch die Renditen von EUR-Unternehmensanleihen näherten sich im August im Zuge der zwischenzeitlich stark gesunkenen Bund-Renditen ihren Jahresniedrigständen, trotz dabei gestiegener Risiko-Spreads. Im Investmentgrade-Index sank die durchschnittliche Rendite der ausstehenden Anleihen unter die Marke von 3,5 %. Und bei den bonitätsschwächeren High-Yield-Anleihen wurde die Marke von 6,0 % leicht unterschritten. Insgesamt blieben die Index-Renditen bei Corporate Bonds seit Jahresanfang relativ stabil und in einer überschaubaren Bandbreite: Zwischen der bisher höchsten und niedrigsten Index-Rendite lagen nur ca. 0,5 Prozentpunkte.

US-Konsumenten erneut im Fokus


Zum Ausklang der Woche stehen für den Euroraum keine wesentlichen Makrodaten mehr zur Veröffentlichung an. Für die USA dagegen schon: Am Nachmittag erscheinen zunächst die Zahlen der Baugenehmigungen und Neubaubeginne vom Juli, die gegenüber dem Vormonat leicht rückläufig erwartet werden. Von größerem Interesse für die US-Wirtschaft und damit auch für die Investoren ist das US-Verbrauchervertrauen. Die Universität Michigan ermittelt hierzu durch monatliche Umfragen einen Indikator für die Stimmung der US-Konsumenten und legt heute ihre vorläufigen August-Werte vor.


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