Frankreich wie Griechenland
In den Jahren 2011 und 2012, als die Euro-Schuldenkrise tobte, lag die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen in der Spitze um fast 35 Prozentpunkte über derjenigen entsprechender französischer Papiere. Diese Zeiten sind zwar längst vorbei. Trotzdem ist es noch gar nicht so lange her als die Staatstitel Hellas noch unter dem Label Junkbonds liefen, während ihre französischen Pendants als mit die sichersten in Europa galten. Die aktuelle französische Haushalts- und Regierungskrise treibt nun jedoch wahrliche Blüten am Bondmarkt und bescherte diesem im Laufe des gestrigen Tages ein noch nie dagewesenes Kapitel: Der Spread zwischen griechischen und französischen Staatstiteln liegt nun nämlich fast bei Null.
Die zwei Gesichter der Inflation
Die gestern veröffentlichten Vorab-Novemberzahlen zeigen, dass die heimische Inflation wieder gestiegen ist. Dies allerdings etwas weniger stark als im Konsens befürchtet. Lag die Jahresrate der Teuerung im Oktober noch bei 2,0 % YoY waren es nun 2,2 % YoY. So weit, so schlecht ... zumindest auf den ersten Blick. Dass die Inflation im Vorjahresvergleich wieder stieg war jedoch rein auf einen basisbedingten Effekt zurückzuführen, weil genau vor einem Jahr die Kosten für Energie temporär markant abgesackt waren. Dass die Entwicklung der heimischen Teuerung in Wirklichkeit somit eher als gut und nicht als schlecht einzustufen ist erkennt man beim Blick auf die monatliche Entwicklung, welche die kurzfristige Tendenz schließlich weit besser abbildet. Und diese zeigt, dass die heimischen Preise im November sogar um 0,2 % MoM gegenüber Oktober gesunken sind.
US-Immobilienaktivität weiter mau
Dieser Tage erhielten die Anleger mit der neuesten Datenrunde Einblick in die Aktivitäten am US-Immobilienmarkt. Die nun veröffentlichten Zahlen für den Monat Oktober zeigten, dass diese nach wie vor ziemlich schwach ausfallen. Die Zahl an Baugenehmigungen lag US-weit zwar nur um 0,4 % niedriger als noch im September, und auch bei den Neubaubeginnen ging es lediglich um 0,3 % abwärts. Bei den Neubauverkäufen war jedoch ein massiver Einbruch zu verzeichnen – diese lagen nämlich um satte 17,3 % niedriger als im Monat davor. Im Gegenzug wechselten dafür wenigstens mehr an bereits existierenden Immobilien den Besitzer. Der Verkauf bei bestehenden Häusern legte gegenüber September nämlich um 3,4 % zu. Verglichen mit der Zeit vor Beginn der Aktivitätsschwäche lesen sich jedoch sämtliche Zahlen dramatisch. In dieser Betrachtung sind die Verkäufe bei bestehenden Häusern – trotz des jüngsten Anstiegs – mit -40,0 % im Vergleich zum Vorkrisenhoch sogar das Schlusslicht. Am besten schneiden diesbezüglich noch die Baugenehmigungen ab mit „nur“ -25,8 %.
Inflationszahlen zum Euroraum
Unter den heute zur Veröffentlichung anstehenden Makrozahlen dürften insbesondere die Daten zur Teuerung im Euroraum im Vordergrund stehen. Falls diese einen ähnlichen Charakter aufweisen sollten wie für Deutschland dürfte einer weiteren Leitzinssenkung der EZB auf ihrer am 12. Dezember anstehenden letzten turnusmäßigen Sitzung des Jahres nichts mehr im Wege stehen.
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