AfD gewinnt Wahl in Thüringen und liegt auf Platz 2 in Sachsen
Die Ampelparteien und die Linke sind die großen Verlierer der Landtagswahlen in den beiden ostdeutschen Bundesländern. Bundespolitische Streitthemen haben eine zentrale Rolle gespielt und der AfD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht großen Zulauf beschert. Die Regierungsbildung wird in beiden Bundesländern eine große Herausforderung werden. Die Ergebnisse stellen einen weiteren harten Schlag für Kanzler Scholz und seine unbeliebte Regierung dar und unterstreichen die Herausforderungen, denen sie sich vor der nächsten Bundestagswahl in etwas mehr als einem Jahr gegenübersieht. Mit einer stagnierenden Wirtschaft in Deutschland und der Migration als einem der zentralen Anliegen der Wähler ist die landesweite Unterstützung für die drei Regierungsparteien auf Rekordtiefs gesunken. Für eine weitere Landtagswahl in drei Wochen in Brandenburg sind die Aussichten ebenfalls herausfordernd.
Inflation im Euroraum fällt auf 2,2 %
Die Inflation im Euroraum fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte 2021 und stärkt die Argumente für eine weitere Zinssenkung durch die EZB bei ihrer nächsten Sitzung im September. Die Verbraucherpreise stiegen im August im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 %, so Eurostat am Freitag. Das war deutlich niedriger als die 2,6 % im Juli und entsprach der Medianprognose von Analysten in einer
Bloomberg-Umfrage. Die Kerninflation, die volatile Bestandteile wie Lebensmittel und Energie ausschließt, sank nur leicht auf 2,8 % — nach drei Monaten bei 2,9 %. Die Inflationsdaten für den Monat August lassen u.E. die verbliebenen Zweifel an einer zweiten Leitzinssenkung der EZB im September weitgehend schwinden. Gleichwohl bestehen für die kommenden sechs bis zwölf Monate weiterhin Aufwärtsrisiken bei der Teuerung. „Obwohl die Daten grundsätzlich die Grundannahmen der EZB bestätigt haben und das Vertrauen stärken, dass das Preisziel bis Ende 2025 erreicht werden kann, bleibt die Inflation im Dienstleistungssektor hoch und könnte den allgemeinen Rückgang noch behindern“, warnte EZB-Direktionsmitglied Schnabel am Freitag in einer Rede in Tallin. Die EUR-Währungshüter dürften daher an ihrem Kurs einer graduellen, vorsichtigen Verringerung des geldpolitischen Restriktionsgrades festhalten. Wir assoziieren dies für den oben genannten Zeitraum bis auf Weiteres mit einem Zinssenkungspfad bestehend aus je einem 25-Bp-Schritt pro Quartal.
US-Kerninflation bleibt bei 2,6 %
Der Kernindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), der volatile Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, stieg laut am Freitag veröffentlichten Daten um 0,2% gegenüber Juni. Auf einer dreimonatigen annualisierten Basis — einer Metrik, die ein genaueres Bild von der Inflationstrajektorie malt —, legte der Kernindex um 1,7% zu, das langsamste Wachstum in diesem Jahr. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für die drei verbleibenden FedSitzungen des laufenden Jahres jeweils eine Leitzinssenkung um 25 Bp. Die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eine dieser Zinsentscheidungen mit einem „großen“ Schritt um 50 Bp endet, taxieren wir angesichts der Unsicherheit über die weitere US-Arbeitsmarktentwicklung derzeit auf fast 50 %. Für das Jahr 2025 prognostizieren wir eine Lockerung der US-Zinsschraube um insgesamt 100 Bp. Die Obergrenze des Tagesgeldzielbands dürfte damit 4,75 % per Jahresende 2024 erreichen und per Jahresende 2025 auf 3,75 % fallen.
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