19.11.24, 11:10

Bank of Japan geht in die andere Richtung

BOJ lässt Dezembererhöhung offen


Der Gouverneur der Bank of Japan (BOJ), Kazuo Ueda, hat gestern in einer Rede eine BOJ-Leitzinserhöhung im Dezember dieses Jahres auf den Tisch gelassen. Derzeit beläuft sich der BOJ-Zielsatz für unbesichertes Tagesgeld auf lediglich 0,25 %. Nach den Worten des Gouverneurs bewege sich die Wirtschaft in Japan auf eine anhaltende, von Lohnsteigerungen getriebene Inflation zu. Daher müsse die Bank of Japan den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik bald zurückfahren. Es gebe zwar viele Ungewissheiten, etwa die Unsicherheiten über die Ausgestaltung der US-Wirtschaftspolitik unter einer Trump-Regierung. Dies hieße aber nicht, dass die BOJ warten werde, bis alle Unsicherheiten vorbei seien. Da die Devisenmarktteilnehmer aber darauf gesetzt hatten, dass Kazuo Ueda noch deutlichere Hinweise auf eine BOJ-Leitzinserhöhung geben werde, gab der Yen gegenüber dem US-Dollar in einer ersten Reaktion leicht nach.

Nun mehr Wachstumssorgen


EZB-Vizepräsident Luis de Guindos sagte gestern in Frankfurt, dass die von Donald Trump vorgeschlagene Erhöhung der US-Einfuhrzölle die Wachstumsaussichten des Euroraumes eintrübten. Die Auswirkungen auf die Euroraum-Inflation sei jedoch gering. Die Euroraum-Inflation werde im nächsten Jahr bei 2 % liegen. In das gleiche Horn stieß gestern Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Die gestiegenen Wachstumssorgen der EZB-Offiziellen bekräftigen uns in der Prognose, dass der EZB-Rat auf seiner Sitzung im Dezember eine Senkung des Einlagesatzes um 25 BP auf 3,00 % beschließen wird. Hinweise auf die weitere Inflationsentwicklung könnte der heute zur Veröffentlichung anstehende EZB-Tariflohnindikator bringen. Der Konsens der befragten Bankökonomen erwartet einen Anstieg des Indikators von 3,5 % im zweiten Quartal auf 3,8 % im dritten Quartal.

US-Häuslebauer zuversichtlicher


Der von der Federal Reserve Bank of New York erhobene Indikator für die Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes in ihrem Distrikt ist im November in die Höhe geschnellt. Die Umfrage wurde vom 4. November bis zum 12. November durchgeführt und umfasste somit den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen. Der auch Empire State Index genannte Indikator ist jedoch für seine Volatilität bekannt. Angesichts dessen war die Spannung hoch, ob auch die US-Wohnbauunternehmen für November eine Verbesserung ihrer Stimmung zu Protokoll geben werden. So kam es dann auch. Der sogenannte NAHB-Index kletterte von 43 Punkten im Oktober auf 46 Punkte im November und übertraf damit die Erwartungen. Der NAHB-Vorsitzende Carl Harris führte die Stimmungsaufhellung darauf zurück, dass die Bauunternehmen angesichts der republikanischen Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses nun weitgehende Deregulierungen erwarten. Wie immer man zu Donald Trump stehen mag: Es ist zu konzedieren, dass sich die Stimmung in der US-Wirtschaft seit seinem Wahlsieg verbessert hat.


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