Der dramatische Einbruch an den Aktienmärkten hat auch die Anleger von Zertifikaten schwer getroffen. Das gilt auch für Produkte, die eigentlich durch sogenannte Sicherungsbarrieren gegen Verluste abgesichert waren. Hier zeigt sich nun allerdings, dass die Puffer im Vorfeld oft zu knapp bemessen waren und sie dem steilen Absturz der Kurse nicht standgehalten haben. Aber nicht bei allen diesen Barriere-Produkten ist die Schutzfunktion schon verloren. Vor allem bei der wichtigen Produktgruppe der Expresszertifikate wird in den allermeisten Fällen nämlich eine Sicherung verwendet, die nur am letzten Tag der Laufzeit zerstört werden kann. Die meisten Express-Anleger haben dadurch weiter die Chance doch noch unbeschadet aus dem Crash herauszukommen. Und dies selbst dann, wenn sich die Aktienkurse nur geringfügig erholen sollten. Der Weg dahin ist aber noch weit und kann auch einige unangenehme Überraschungen bereithalten
Die wichtigsten Themen der Ausgabe:Zahlreiche gerissene Barrieren und heftig abgestürzte Kurse, gerade bei beliebten Produkten: Viele Kunden bangen um ihr Geld. Das reduzierte Kursniveau und die hoffnungsvollen Langfrist-Aussichten sorgen gleichzeitig für ein gesteigertes Interesse an Aktienmarkt-Investments. Die Konditionen vieler Strukturierter Produkte sind zudem so attraktiv wie lange nicht mehr. Wir zeigen, was für Berater in dieser Situation jetzt besonders wichtig und hilfreich ist
Eine von DZB und Finanztreff.de durchgeführte Langzeitstudie zur Preisstellung bei Discount- und Bonuszertifikaten zeigt, wie wertvoll der Wettbewerbsvergleich vor einer Anlageentscheidungist. Auch wenn einige Top-Emittenten auf hohe Anteile an den renditestärksten Papieren kommen, liefern andere Anbieter in 75 Prozent der Fälle ein stärkeres Angebot. Die aktuelle Untersuchung endete kurz vor dem Crash im März. Die Konditionen heute sind noch stärker
Nachhaltigkeit im Fokus: Nachhaltigkeit ist nicht mehr von der finanzpolitischen Agenda wegzudenken. Auch die Zertifikatebranche ist bei der Umsetzung und macht den ersten Schritt zu einem Branchenstandard von Henning Bergmann, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Derivate Verbands (DDV)
Gibt es bald einen semiprofessionellen Kunden? Bis zum 20. Mai läuft eine Konsultation der EU-Kommission, die auch die Frage klären soll, ob es im Regelwerk von MiFID II eine neue Anlegerkategorie mit größeren Freiheiten bei den Pflichten zum Anlegerschutz geben sollte. von Ingo Wegerich und Dr. Rolf Kobabe, Partner der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
"Position verbilligen – ohne Einsatz zu erhöhen: In einer neuen Serie sollen typische Verhaltensmuster von Anlegern aufgezeigt werden, um zu prüfen, welcher Produkttyp geeignet ist, eine für den entsprechenden Kunden sinnvolle Lösung zu liefern. Teil 2: Der Phönixanleger von Torsten Vetter, NFS Netfonds"
"Muss man Anleger vor sich schützen? Hebelprodukte werden in politischen Debatten zuweilen pauschal als „Zockerpapiere“ bezeichnet. Manche Politiker wollen Privatanlegern deshalb grundsätzlich den Zugang zu Finanzderivaten verwehren. Eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung zum tatsächlichen Verhalten von Wertpapieranlegern kommt zu ganz anderen Ergebnissen – und räumt so mit Vorurteilen auf von Matthias von Arnim"