14.05.14, 10:26

DZB Plenum: Suche nach Auswegen statt Anlageverdruss

Beratungskunden zeigen Verständnis für Zinsdilemma – 86 Prozent der Berater stellen Bereitschaft zu höheren Risiken fest – Heimatverbundenheit bestimmt die Aktienwahl – Stimmung im Zertifikatevertrieb trübt sich ein

Berlin, 14. Mai 2014 – Für Berater ist die Situation wenig erfreulich: Mit ehemals beliebten Anlagen können sie ihre Kunden aufgrund der extrem niedrigen Zinsen kaum mehr zufrieden stellen. Allerdings bestätigt lediglich ein Drittel der Berater, dass die Unzufriedenheit die Beratung dominiert. Bei mehr als 60 Prozent zeigen die Kunden stattdessen Verständnis für das Zinsdilemma. Dies geht aus der monatlichen Umfrage des Fachmagazins Der Zertifikateberater unter rund 100 Anlageberatern in Banken und Sparkassen hervor. Bei der Suche nach Auswegen stellen 86 Prozent der Berater eine höhere Risikobereitschaft bei einigen oder sogar vielen Anlegern fest. Und die übrigen Kunden akzeptieren lieber die Mini-Zinsen (76 %), als sich jeglicher Geldanlage zu verschließen.   

Anleger, die für Alternativen zum Sparbuch offen sind, interessieren sich dabei am stärksten für deutsche Aktien (82 %) und Standardindizes (55 %) wie den Dax. Die Heimatverbundenheit bei der Anlage zeigt sich aber auch bei deutschen Nebenwerten, die für ein Viertel interessant sind. Deutlich gesunken ist dagegen das Interesse an internationalen Titeln (23 %). Diese sind aber immer noch beliebter als beispielsweise Gold (21 %).

Der Zertifikatevertrieb kann von der wachsenden Risikobereitschaft derzeit kaum profitieren. Nach vier Monaten der Stimmungsaufhellung erlebt das Barometer, das die Zufriedenheit der Berater mit dem Zertifikateabsatz misst, im Mai einen Rücksetzer und fällt von 56,7 auf 52,3 Punkte. Damit ist die Vertriebslage mit der zum Jahresstart vergleichbar. Bei den Emittenten hatte die Stimmung bereits im Vormonat gedreht. Ihr Indikator fällt im Mai weiter (von 59,1 auf 55,0).

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