23.01.18, 10:20

Lasset die Spiele beginnen

USD: Nachdem der USD unter dem „government shutdown“ kaum gelitten hatte, konnte er von dessen raschen Ende auch nicht profitieren. Das liegt zum einen daran, dass das Problem nur bis zum 8. Februar aufgeschoben wurde und zum anderen daran, dass US Präsident Donald Trump heute Morgen bereits eine neue Front eröffnet hat – mit der Einführung von Importzöllen auf Sonnenkollektoren (bis zu 30%) und Waschmaschinen (bis zu 50%). Bereits unmittelbar nach Trumps überraschendem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen Ende 2016 hatte sich meine Kollegin Thu Lan Nguyen mit den Auswirkungen von Importzöllen auf den US Dollar beschäftigt. Das Ergebnis: Importzölle sprechen für einen tendenziell stärkeren Dollar. Soweit die Theorie. In der Praxis könnte sich das ganze komplizierter gestalten. Denn (noch) beschränken sich die Zölle auf einzelne Produktgruppen, deren Gesamteinfluss beschränkt sein dürfte, was jedoch nicht unbedingt so bleiben muss. So soll bis April eine Entscheidung zu den unter Beobachtung stehenden US-Stahlimporten gefällt werden. Das Risiko eines Handelskrieges ist daher nicht zu unterschätzen, dessen Auswirkungen auf den Dollar nur schwer abzuschätzen sind. China und Südkorea – auf deren Exporte die neuen Zölle vor allem abzielen – haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. Der Ausblick auf zunehmende Handelsspannungen könnte durchaus vorerst für Zurückhaltung bei USD-Investoren sorgen, insbesondere solange die Zukunft der NAFTA (siehe unten) noch offen ist. Die Versuchung, die Risiken möglichst in einer anderen Währung auszusitzen, ist verständlicherweise groß.

EUR: EUR-USD-Niveaus bei 1,2250 deuten darauf hin, dass der Euro im Markt als eine attraktive Alternative zum US Dollar gesehen wird. Doch hier sei auf die EZB-Sitzung am Donnerstag verwiesen. Auch wenn der handelsgewichtete Euro deutlich weniger stark angestiegen ist als EUR-USD, sollte die Sorge darüber, wie EZB-Präsident Mario Draghi die jüngste EUR-Reaktion bewertet, EUR-USD bis Donnerstag in Schach halten.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV43JZ Long EUR/USD Faktor: 5
CD910C Short EUR/USD Faktor: -5

JPY: JPY-Bullen klammern sich derzeit an jeden noch so kleinen Strohhalm. Anders kann man es wirklich nicht sehen. Denn der einzige Grund, den ich erkennen kann, warum der Yen nach der heutigen Entscheidung der Bank of Japan (BoJ) initial aufwertete, ist, dass die Inflationserwartungen laut der BoJ „mehr oder weniger unverändert“ waren. Bei der letzten Bewertung im Oktober hatte sie diese noch als „in einer Schwächephase“ verbleibend bewertet. Die meisten JPY-Händler haben die unveränderte Haltung der BoJ bei ebenfalls unveränderten Wachstums- und Inflationsprognosen dann aber doch als ein Zeichen gesehen, dass die BoJ zum jetzigen Zeitpunkt Spekulationen über einen baldigen Beginn einer vorsichtigen Normalisierung der Geldpolitik nicht weiter befeuern möchte, weshalb die JPY-Stärke auch wieder korrigiert wurde. Das allein muss natürlich noch nichts heißen, denn die Erfahrungen aus den letzten Malen, als die BoJ ihre Geldpolitik angepasst hat, zeigen, dass die BoJ allen anderweitigen Beteuerungen zum Trotz entweder nicht willens oder nicht fähig ist, dem Markt ihre Absichten transparent zu kommunizieren. Letztendlich müssen sich JPY-Händler fragen, ob sie der BoJ glauben, dass sie weiter auf ein Erreichen des Inflationsziels hinarbeitet oder nicht. Wir glauben an Ersteres und sehen deshalb auf absehbare Zeit noch keinen Spielraum für eine weniger expansive japanische Geldpolitik. Da neben der Fed und der EZB auch zahlreiche asiatische Zentralbanken langsam von ihrer Lockerungstendenz abweichen, sehen wir deshalb bis auf weiteres einen schwächeren Yen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CV1X5B Long USD/JPY Faktor: 5
CV1X5G Short USD/JPY Faktor: -5

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