USD: Der US-Dollar gab gestern auf breiter Basis nach. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Bewegung geschenkt, weil die USD-Schwäche auch im EUR-USD-Kurs, der mittlerweile wieder an der 1,18-Marke kratzt, deutlich wurde. Tatsächlich befindet sich die US-Währung unseren Berechnungen zufolge bereits seit Anfang des Monats im Sinkflug, nur hatte der Euro bisher ebenfalls geschwächelt, weswegen die Bewegung in EUR-USD weniger stark zutage trat (siehe Abbildung). Grund für die Schwäche beider Währungen ist zweifellos die entspanntere Lage in den Emerging Markets, die durch das Durchgreifen einiger Notenbanken begünstigt wurde. So hat die türkische Notenbank mit ihrer kräftigen Zinserhöhung einen weiteren Absturz ihrer Währung vorerst verhindert. Auch die russische Zentralbank dürfte durch ihren präventiven Zinsschritt Vertrauen wiederhergestellt haben, ebenso die südafrikanische Notenbank, die sich gestern äußerst falkenhaft gab. Eine Emerging Market Krise scheint somit abgewendet, womit sich Investoren aus den sicheren Währungshäfen wie USD und EUR wieder zurückziehen.
Gestern scheint neben der anhaltenden Erholung der Marktstimmung aber offenbar noch ein USD-spezifischer Faktor die US-Währung zusätzlich belastet zu haben, weswegen die Schwäche nun auch gegenüber dem Euro deutlicher wird. Dies erscheint auf den ersten Blick unerwartet angesichts der Tatsache, dass allgemein erwartet wird, dass das FOMC nächste Woche die Zinsen weiter erhöhen wird. Doch die Erklärung liegt unserer Ansicht nach auf der Hand: Der positive Effekt der geldpolitischen Divergenz zugunsten des US-Dollars läuft aus. Soll heißen, der Markt hat den Zinserhöhungszyklus der Fed mittlerweile in die Wechselkurse voll eingepreist. Mag sein, dass ein oder zwei Zinsschritte mehr kommen als er aktuell erwartet. Das ist aber kaum mehr relevant für die Währung. Entscheidend ist aber nicht nur, dass weitere Zinserhöhungen der Fed keine positive Wirkung mehr auf den Dollar entfalten, sondern, dass das Ende des Zinserhöhungszyklus in Sicht kommt, womit der Effekt langsam sogar ins Negative drehen dürfte. Schließlich ist dann absehbar, dass sich die geldpolitische Divergenz zugunsten anderer Währungen, deren Notenbanken gerade erst damit beginnen, ihre Zinsen zu normalisieren, entwickeln wird. Insofern ist die gestrige USD-Abwertung vielleicht sogar nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann.
NOK: Wie ich gestern gemutmaßt hatte, hat die norwegische Notenbank ihre Leitzinsprog-nosen trotz zuletzt höherer Inflation tatsächlich nicht nach oben revidiert. Die Krone gab im Zuge der Entscheidung nach und ich fühle mich nun schon wieder deutlich wohler mit unserer EUR-NOK-Prognose. Ein wesentlicher Grund für den unveränderten Zinsausblick, wonach der nächste Schritt im ersten Quartal 2019 folgen würde, sind die etwas niedrigeren Wachstumsprognosen der Notenbank. So habe sich die Wirtschaft auf dem Festland sowie der Arbeitsmarkt schwächer entwickelt als die Norges Bank noch im Juni angenommen hatte. Im Zuge dessen rechnet sie nun auch mit einem etwas schwächeren Lohnzuwachs, was erklärt, weswegen sie den jüngsten Inflationsanstieg entspannt sieht. Das heißt nun aber noch lange nicht, dass ich keine Abwärtsrisiken für unsere EUR-NOK-Prognosen sehe. Die Toleranzgrenze der Norges Bank im Hinblick auf die Inflation ist hoch, aber nicht unendlich. Sollte sich die Inflation also weiter beschleunigen, würde ich nicht ausschließen, dass die Notenbanker doch schneller agieren. Ebenso würde ein stärker als erwartetes Wirtschaftswachstum wohl schnellere und mehr Zinserhöhungen nach sich ziehen. Doch aktuell läuft alles nach Plan für die NOK.
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