Berlin, 04. Februar 2020 – Die von der amtierenden Bundesregierung geplante Finanztransaktionssteuer fällt bei der Beurteilung durch Anlagepraktiker durch. Nicht einmal ein Prozent der Anlageberater in Banken und Sparkassen halten die vorgesehene Börsenumsatzsteuer (0,2% auf Käufe und Verkäufe von Aktien großer deutscher Unternehmen) für richtig. Knapp 70 Prozent lehnen eine solche Steuer grundsätzlich ab. Immerhin 29 Prozent der Anlageberater halten eine Transaktionssteuer aber grundsätzlich für richtig und zweifeln nur an der jetzt vorgesehenen Ausgestaltung. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Fachmagazins Der Zertifikateberater unter mehr als 150 Anlageberatern und 17 Emittentenvertretern hervor. Auf deutlich größere Zustimmung beim Erreichen der ursprünglich angestrebten Idee einer stärkeren Belastung spekulativer Anlagepraktiken würde eine Fristenregelung stoßen. Eine Anhebung der Abgeltungssteuer für kurzfristige Anlagen etwa wird nur von einem Drittel der Berater generell abgelehnt. Für welche Haltefristen dies gelten sollte, wird aber sehr unterschiedlich eingeschätzt. Knapp 20 Prozent können sich vorstellen, dass Anlagen mit einer Haltedauer von weniger als einem Jahr höher belastet werden. Mehr als 40 Prozent nennen hingegen vor allem trading-typische Kurz-Haltefristen von weniger als einem Monat, weniger als einer Woche oder den Intraday-Handel als angemessen.
Unabhängig von den Steuerdiskussionen hat sich die Absatzlage im Zertifikatemarkt zu Jahresbeginn deutlich verbessert. Der Stimmungsindex der Berater steigt auf den höchsten Stand seit zwei Jahren und erreicht den zweithöchsten gemessenen Wert seit Beginn der regelmäßigen Befragung im Sommer 2008.
Weitere Informationen zu den Ergebnissen der monatlichen Marktumfrage unter Anlageberatern und Emittenten finden Sie unter www.zertifikateberater.de/plenum.