10.05.23, 12:24

RWE – Gute Zahlen und Übernahmegerüchte stützen den Aktienkurs

Deutsche Firmen gelten im internationalen Vergleich aktuell als besonders günstig. Das 12-Monats-Forward-KGV der jeweiligen Indexmitglieder liegt beim DAX und beim MDAX im Schnitt nur bei 12 bzw. 14, während die Aktien im S&P 500 und im Nasdaq 100 mit Gewinnmultiples von 18 bzw. 24 bewertet werden. Solch hohe Unterschiede hat es in den vergangenen 20 Jahren nur sehr selten gegeben. Kein Wunder, dass unsere Unternehmen zunehmend in den Fokus von potenziellen Käufern geraten. So wie jetzt wohl RWE.

Neuesten Gerüchten zufolge soll der spanische Versorger Iberdrola mit Unterstützung der US-Bank JPMorgan eine Übernahme des deutschen Konkurrenten ausloten. Von den Größenverhältnissen her würde das passen. Iberdrola wird an der Börse mit einer mehr als doppelt so hohen Marktkapitalisierung wie RWE gehandelt. Ziel eines solchen Deals soll der Ausbau der Führungsposition im Bereich der Erneuerbaren Energien sein. Auch andere Branchenplayer würden demnach Interesse an RWE zeigen. Iberdrola hat entsprechende Pläne zunächst einmal dementiert, was aber nicht zwingend etwas heißen muss.

Die Spekulationen dürften auf jeden Fall dazu führen, dass viele Marktteilnehmer zukünftig noch etwas genauer auf RWE schauen. Die Ende April veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das Startquartal sind schon mal sehr gut angekommen. Dasselbe gilt für den bestätigten Jahresausblick, der nach Ansicht der DZ Bank mit hoher Wahrscheinlichkeit im Laufe des Jahres noch mal erhöht wird. Vor allem das Segment Wasser/Biomasse/Gas liefert momentan starke Ergebnisse. Mittelfristig sind viele Analysten der Ansicht, dass RWE gut positioniert ist, um von den potenziellen Megatrends in der Branche wie Elektrifizierung, Wasserstoff, Erneuerbare Energien und Speicher profitieren zu können.

Laut Refinitiv steht die Aktie denn auch bei 22 Banken auf „Buy“ oder „Strong Buy“ und bei nur drei Instituten auf „Hold“. Zum Verkauf rät demnach niemand. Das durchschnittliche Kursziel hat sich seit dem vergangenen Sommer allerdings kaum verändert und wird derzeit auf 50,70 Euro taxiert. Ganz aktuell hat sich zu Wochenbeginn Metzler Equities zu Wort gemeldet und den fairen Wert von 56 Euro bestätigt. Die RWE-Aktie notiert momentan nur bei ca. 42 Euro. Seit gut einem Jahr bewegt sich der Kurs in einer Range zwischen 35 und 44 Euro seitwärts. Ob jetzt neuer Schwung in den DAX-Titel kommt?

Bei der Suche nach renditestarken Alternativen zu einem Kauf der Aktie sind wir im Bereich der Capped Bonuszertifikate fündig geworden. Das Korrekturtief aus dem Juli 2021 bei gut 28 Euro haben wir dabei als Orientierungspunkt zur Bestimmung der entscheidenden Barriere genutzt. Konkret ist unsere Wahl auf ein bis Juni 2024 laufendes Zertifikat (WKN: GZ7UJU) von Goldman Sachs mit einer Barriere von 26,00 Euro und einem Bonusbetrag/Cap bei 46 Euro gefallen. Das ohne Aufgeld gehandelte Papier kombiniert gut 38 Prozent Risikopuffer mit einer zweistelligen Gewinnchance. Die annualisierte Bonusrendite beträgt 9,1 Prozent.

Das ist deutlich mehr als die aktuell bei ca. 3,5 Prozent liegende Dividendenrendite der Aktie. Neben dem Anspruch auf diese Ausschüttung (2023 ist sie bereits erfolgt) verzichten Investoren hier durch den Cap auf unbegrenzte Gewinnchancen. Dafür ist die Auszahlung des Bonusbetrags und damit die maximal mögliche Rendite auch bei weiter seitwärts laufenden oder sogar fallenden Aktienkursen gesichert, solange die Barriere während der gesamten Laufzeit unverletzt bleibt. Im Falle eines Barrierebruchs erfolgt bei Fälligkeit eine Rückzahlung in Höhe des dann aktuellen Gegenwertes der RWE-Aktie (keine Einbuchung der Aktien).