Kurz bevor der Gabelstaplerhersteller Kion im Frühjahr 2022 wegen steigender Materialkosten seine Jahresprognose nach unten revidieren musste, hatten Analysten im Schnitt noch mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 5,44 Euro kalkuliert. In den Monaten danach brachen die Schätzungen in mehreren Stufen bis auf 1,09 Euro ein. Der Kurs der MDAX-Aktie wiederum fiel von über 60 Euro bis auf unter 20 Euro, erreichte sein Tief allerdings schon im vergangenen Herbst. Obwohl das Unternehmen letztlich sogar nur ein EPS von 0,75 Euro erzielte, hatte sich der Kurs bis zur Zahlenveröffentlichung im März schon wieder verdoppelt.
Die damalige Übertreibung nach unten zeigt sich anschaulich im Verlaufschart der KGV-Bewertung auf Basis der für die kommenden zwölf Monate geschätzten Gewinne (12M-Fwd-KGV). Das war zeitweise auf gut 8 gefallen und lag damit noch unter den vorherigen Tiefstände der vergangenen Jahre. Bei anderen Bewertungskennzahlen sah es genauso aus. Nachdem das KGV Ende Februar fast seinen zehnjährigen Durchschnittswert erreicht hatte, liegt es nur bei gut 10 wieder auf einem attraktiven Niveau. Das sehen auch die Analysten so, die für die Jahre 2023 bzw. 2024 aktuell mit Gewinnen von 2,73 bzw. 3,88 Euro rechnen. 2025 soll es sogar bis auf 5,02 Euro hoch gehen. Dann würde die Aktie bei einem ähnlichen KGV wie jetzt zu Kursen von über 50 Euro gehandelt werden. Das Konsens-Kursziel der Banken liegt laut Refinitiv aktuell bei immerhin schon 43 Euro und damit 31 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs. So ist Kion gemäß Analysten aktuell eine der Aktien mit dem größten Potenzial. Und der Trend bei den Gewinnschätzungen ist klar nach oben gerichtet.
Nun sind Zahlen bei solch zyklischen Unternehmen in der Regel sehr volatil und dadurch schwer zu prognostizieren. Dennoch sehen wir vor dem geschilderten Hintergrund gute Chancen, mit einem defensiv ausgestalteten Expresszertifikat auf Kion eine ansehnliche Rendite erzielen zu können. Gerade weil die starken Kursauschläge der Aktie hier keinen Nachteil darstellen. Ausgewählt haben wir einen Deep-Express (WKN: LB3NV8) der LBBW mit einer Laufzeit von maximal fünf Jahren. Das in den nächsten vier Jahren durchweg konstante Rückzahlungslevel liegt bei 29,91 Euro. Die mögliche Rückzahlung zum ersten Stichtag im Mai 2024 beträgt 1.135 Euro und steigt jedes Jahr um 135 Euro. Schon bei einer Seitwärtsbewegung sind so in rund zwölf Monaten gut 13 Prozent Gewinn möglich. Kommt es zu keiner vorzeitigen Rückzahlung, reicht im Mai 2028 ein Aktienkurs von 23,92 Euro zur Zahlung des Höchstbetrags (1.675 Euro) aus. Die hier platzierte Barriere bietet fast 28 Prozent Puffer. Sollte Kion am Ende trotzdem darunter schließen, kommt es zur Einbuchung der Aktie in das Depot. Etwaige Verluste müssen also nicht zwingend sofort realisiert werden.