07.06.23, 10:31

Deutsche Telekom – Rücksetzer als Einstiegschance bei Top Zertifikat

Viel Rauch um nichts oder doch ein erster Warnschuss für die etablierten Mobilfunkanbieter? Ein Bloomberg-Bericht über den geplanten Einstieg von Amazon in den amerikanischen Mobilfunkmarkt hat zum Ende der vergangenen Woche für viel Aufsehen und auch reichlich Bewegung an den Börsen gesorgt. Die Aktie der Deutschen Telekom zum Beispiel brach in der ersten Reaktion zeitweise um fast 10 Prozent ein. Und trotz mehrerer Dementis kam es bislang noch nicht zu einer nachhaltigen Erholung der T-Aktie.

In dem Artikel wurden Kreise zitiert, nach deren Informationen sich der E-Commerce-Riese bereits seit sechs bis acht Wochen in Verhandlungen mit US-Netzbetreibern mit Verizon, T-Mobile US und Dish befinde. Ziel sei es, den eigenen Prime-Kunden in Zukunft möglichst günstige oder sogar kostenlose Mobilfunktarife anbieten zu können. Da Amazon selbst über kein eigenes Netz verfügt, müsste der Online-Einzelhändler auf die Infrastruktur der großen Branchenplayer zurückgreifen, so wie es hierzulande zum Beispiel 1&1, Freenet oder Aldi Talk machen. Sowohl T-Mobile als auch Verizon haben allerdings mitgeteilt, dass sie diesbezüglich keine Gespräche mit Amazon führen. Amazon selbst hat nach eigenen Aussagen auch gar keine Pläne, den Mobilfunk in das Leistungsangebot für Prime-Mitglieder zu integrieren.

Der Rücksetzer könnte Anlegern damit eine gute Chance bieten, ein vielversprechendes Investment bei der Deutschen Telekom zu eröffnen. Nachdem die Aktie von März 2022 an innerhalb von 13 Monaten um 60 Prozent gestiegen war, ist die Hälfte dieser Rallye nun korrigiert worden. Zudem ist der im Dax notierte Titel vergleichsweise günstig bewertet. Das 12-Monats-Forward-KGV liegt aktuell bei 11 und damit im Bereich der 10-Jahres-Tiefs. Im Durchschnitt wurde die Aktie seit Mitte 2013 mit einem KGV von 15 gehandelt.

Eine sehr spannende Alternative zum Kauf der Aktie ist aus unserer Sicht das Top Zertifikat (HVB6MA) der HypoVereinsbank mit einer Laufzeit von noch knapp zwei Jahren. Dabei handelt es sich streng genommen um ein Pro-Bonuszertifikat mit Cap. Das aktuell zu rund 1.140 Euro handelbare Papier ist mit einer Barriere von 17,302 Euro (9,6 Prozent Puffer) ausgestattet, die aber erst am Ende der Laufzeit relevant wird. Sollte die T-Aktie am finalen Bewertungstag (05.05.25) auf/über dieser Marke schließen, erhalten Anleger einen Bonusbetrag von 1.445 Euro. Anderenfalls werden Telekom-Aktien ins Depot gebucht. Mehr Optionen gibt es nicht. Es kommt also einzig und allein auf den Schlusskurs am finalen Bewertungstag an.

Geht die Rechnung auf, dürfen sich Investoren über ein Kursplus von 26,8 Prozent freuen. Das würde einer p.a.-Rendite von 13,1 Prozent entsprechen. Im Gegenzug verzichten sie auf voraussichtlich zwei Dividendenzahlungen sowie die Chance auf noch höhere Gewinne bei deutlich steigenden Aktienkursen. Im Vergleich zur T-Aktie wird das vor gut einem Jahr zu 1.000 Euro emittierte Zertifikat mit einem kleinen Aufschlag gehandelt. Sollte die Aktie am Ende zum Beispiel 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs bei dann 15,30 Euro liegen, würde das für die eingebuchten Aktien (ca. 58 Stück) einen Gegenwert von rund 885 Euro bedeuten. Im Vergleich zum aktuellen Preis des Zertifikats wäre das ein Verlust von 22,4 Prozent, der durch die Aktien-Übertragung aber nicht zwingend sofort realisiert werden müsste.