Die Kursentwicklung der Deutschen Bank war in den vergangenen Jahren eine einzige Enttäuschung. Selbst das für Finanzinstitute gewöhnlich günstige Umfeld steigender Zinsen hat (noch) nicht zu einem nachhaltigen Comeback der Aktie geführt. Auf Sicht von zehn Jahren hat die Deutsche Bank über 60 Prozent an Wert eingebüßt, während der DAX-Kursindex (zum fairen Vergleich ebenfalls ohne Dividenden) fast 50 Prozent zulegen konnte.
In den vergangenen fünf Jahren ist unter dem Strich zumindest eine vergleichbare Performance erzielt worden. Große Kursgewinne konnten aber nicht verzeichnet werden. Auf temporäre Höhenflüge folgte bislang stets der nächste Crash. Nach dem offiziell verkündeten Abschluss der Sanierung Ende 2022 will die Deutsche Bank nun endlich richtig profitabel werden. Die Aktionäre sollen davon unter anderem über großzügige Dividendenzahlungen profitieren. Bis 2025 wird eine Ausschüttungsquote von 50 Prozent angestrebt. Nach den aktuellen Schätzungen läge die Dividendenrendite dann bei ca. 8 Prozent.
Die Analysten schenken dem recht ambitionierten Vorhaben der Unternehmenslenker nicht zum ersten Mal ihr Vertrauen. Die aktuellen Kursziele reichen von 9,80 Euro bis hinauf zu 18,10 Euro. Im Schnitt errechnet sich ein Wert von gut 13 Euro. Das 12-Monats-Forward-KGV der Aktie wird auf weniger als 5 taxiert. Sollten die Erträge in den kommenden Jahren tatsächlich wie geplant sprudeln, wäre die Aktie Stand jetzt günstig bewertet. Das gilt auch beim Blick auf anderen Kennzahlen wie das hier gezeigte Verhältnis zwischen dem Unternehmenswert und dem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EV/EBIT). Vielen aktiven Marktteilnehmern fehlt nach den trostlosen letzten Jahren mit Blick auf den Aktienkurs aber wohl noch das Vertrauen.
Spannend ist bei der Deutschen Bank auf jeden Fall, dass sie zu den Aktien mit der höchsten impliziten Volatilität im Dax zählt. Entsprechend reizvoll sehen die Konditionen bei vielen Strukturierten Produkten aus. In der Auswahl haben wir diesmal einen Discounter von HSBC (HS1AD9), dessen Cap mit 10 Euro nur knapp oberhalb des niedrigsten Analysten-Kursziels liegt. Der Risikopuffer fällt mit 3,0 Prozent entsprechend dünn aus, zumal allein der in 2024 zu erwartende Dividendenabschlag diesen Puffer zunichtemachen würde.
Aber vielleicht hält die Deutsche Bank ja Wort und kann durch nachhaltig gute Zahlen in den kommenden Quartalen für zumindest leichte Kursgewinne bei der Aktie sorgen. Das würde ja schon ausreichen. Sollte der Dax-Wert Mitte August 2024 mindestens bei 10 Euro notieren, dürfen sich Anleger bei dem Zertifikat nämlich über einen üppigen Gewinn von 16,3 Prozent freuen. Selbst bei einem Aktienminus von 10 Prozent blieben hier noch fast 8 Prozent Ertrag hängen. Bei Schlusskursen unterhalb des Caps erfolgt die Einbuchung der Aktie in das Anlegerdepot. Die entsprechenden Buchverluste fallen durch den hohen Discount des Zertifikats dann zumindest deutlich geringer aus als bei der Aktie selbst.