Bei der heute Vormittag eröffneten Internationalen Automobilausstellung (IAA) in München sind die Blicke verstärkt auf die chinesischen Hersteller gerichtet. Kein Bericht oder Kommentar in diesen Tagen kommt ohne den Verweis aus, dass die Chinesen mit ihren innovativen Elektrofahrzeugen den europäischen Markt erobern wollen. Die Stimmung rund um die deutschen Autobauer hingegen ist denkbar schlecht. Gerade hier könnte aber auch eine Chance liegen. Zumindest für risikofreudige und nicht zu negativ eingestellte Anleger.
Das ganze Drama der Branche zeigt sich beim Blick auf den Aktienchart der Volkswagen-Vorzüge. Deren Kurs ist in den vergangenen 2,5 Jahren von über 250 Euro auf aktuell nur noch 107 Euro gefallen. Charttechnisch liegt damit ein klarer Abwärtstrend vor. Die nächste markante Unterstützung in Form des Corona-Crash-Tiefs liegt erst wieder bei rund 80 Euro. Bemerkenswert ist vor dem Hintergrund dieser desaströsen Performance, dass der Konzern von 2020 bis 2022 seinen Umsatz um 25 Prozent und seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern sogar um 61 Prozent steigern konnte. Bei beiden Kennzahlen liegt VW damit auch wieder über den Vor-Corona-Niveaus des Jahres 2019. So richtig schlecht lief es also nicht in Wolfsburg.
Nun handelt die Börse bekanntlich die Zukunft und da bestehen gerade auch mit Blick auf die Konkurrenz aus China große Sorgen. Bei den Konsensschätzungen der Analysten ist davon aber bislang noch wenig zu sehen. Die rechnen im Durchschnitt bis 2025 mit weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen bei Volkswagen. Allerdings sollen die Gewinnmargen tendenziell sinken, was sich mit dem zu erwartenden Preiskampf in der Branche erklären lässt. Trotzdem hat die gegenläufige Entwicklung von Aktienkurs und Gewinnschätzungen dazu geführt, dass die Bewertung der VW-Aktie auf historische Tiefs gefallen ist.
Man könnte also zu der Einschätzung kommen, dass schon einiges an potenziell schlechten Nachrichten bei der Aktie eingepreist ist und es irgendwann zumindest mal zu einer Stabilisierung kommen sollte. Wer bei der Aktie aber nicht in das fallende Messer greifen möchte, der kann als Alternative in Discountzertifikate investieren und die Aktie dadurch noch mal mit einem satten Rabatt kaufen. Bei dem von Goldman Sachs im Vormonat emittierten Discounter mit einer Laufzeit bis Juli 2024 (GQ0S2H) liegt dieser Rabatt bei gut 30 Prozent. Der auch mit Blick auf den Chart (s.o.) ausgewählte Cap von 80 Euro beschert Anlegern einen Risikopuffer von noch mal gut 25 Prozent und eine Renditechance von 8,0 Prozent (6,9 Prozent Ertrag). Das entspricht in etwa der erwarteten Dividendenrendite der Aktie.
Auf die Ausschüttung müssen Zertifikate-Käufer ebenso verzichten wie auf unbegrenzte Gewinnchancen im Fall eines deutlich steigenden Aktienkurses. Dafür winkt die maximale Rendite hier aber auch bei stagnierenden oder noch weiter fallenden (bis maximal 80 Euro am Ende) Notierungen des Autobauers. Zudem fallen etwaige Verluste bei deutlichen Kurseinbußen der Aktie vergleichsweise gering aus, wie folgende Übersicht zeigt: