An den amerikanischen Börsen waren es gestern mal wieder die großen Tech-Aktien, die an der Spitze des Performance-Rankings standen. Mit Ausnahme von Apple, die schon den zweiten Tag in Folge Kursverluste hinnehmen mussten. Die fielen zwar jeweils moderat aus, spiegeln aber dennoch die Enttäuschung der Marktteilnehmer über die am Dienstag vorgestellten Produktneuheiten wider. Sowohl das iPhone 15 als auch das neue Modell der Apple Watch enthalten zwar Verbesserungen, stellen aber keine Revolution dar. „Solide Weiterentwicklungen. Nicht mehr“, fassen die Kollegen der „WirtschaftsWoche“ zusammen.
Gleichzeitig wird der Konzern in Frankreich von einem drohenden Rückruf des iPhone 12 wegen zu hoher Strahlung belastet. Laut der dortigen Strahlenaufsicht ANFR würde das Modell elektromagnetische Wellen aussenden, die über dem für den menschlichen Körper erlaubten Grenzwert liegen. Apple sieht das naturgemäß ganz anders. Trotzdem sieht es bei der Aktie nach dem im Juli noch markierten Rekordhoch mittlerweile nicht mehr ganz so rosig aus. Charttechnisch droht der Bruch des langfristigen Aufwärtstrends, wenn die Korrektur der vergangenen Tage anhält. Als mögliche Zielzone dienen dann die Unterstützung bei 157 Dollar, was eine gut 50-prozentige Korrektur der Ende 2022 gestarteten Rallye bedeuten würde, oder aber der Startschuss dieser Bewegung im Bereich des Doppeltiefs bei ca. 129 Dollar.
Die fundamentale Bewertung der Aktie erscheint zumindest mit Blick auf die Historie aktuell relativ hoch. Das 12-Month-Forward-KGV liegt mit rund 27 über dem Durchschnitt der vergangenen fünf bzw. zehn Jahre (23 bzw. 18). Ähnlich sieht es bei anderen Bewertungskennzahlen aus. Auf der anderen Seite ist es Apple in den vergangenen Jahren auch gelungen, seine Gewinnmargen auszuweiten. Ein Trend, der sich zumindest laut aktuellen Konsensschätzungen so in den kommenden Jahren jedoch nicht fortsetzen wird. Vor diesem Hintergrund könnten Discountzertifikate aktuell eine sinnvolle Alternative zum Kauf der Aktie sein, weil sich dadurch auch im Falle einer Korrektur in dem oben skizzierten Ausmaß noch sehr ordentliche Gewinne erzielen ließen.
Wir haben uns dabei diesmal für einen Discounter der BNP Paribas (PE82GJ) mit einer etwas längeren Laufzeit bis Ende 2024 und einem Cap bei 130 Dollar (also im Bereich der o.a. starken Unterstützung) entschieden. Das Papier bietet einen Risikopuffer von über 25 Prozent sowie eine Ertragschance von 10,8 Prozent bzw. 8,2 Prozent p.a. (bei gleichbleibendem Euro/Dollar-Kurs). Selbst bei einem Aktienkursrückgang von 30 Prozent wären noch fast 4 Prozent Gewinn machbar und bei einem Halbierung der Apple-Aktie würden die Verluste nur gut halb so hoch ausfallen. Dafür sind die Gewinnchancen wie gewohnt auf den Höchstbetrag begrenzt.