18.10.23, 11:45

Fresenius – Erneuten Kurseinbruch zum rabattierten Einstieg nutzen

Fortschritt ist gut und wichtig, gerade wenn es um die Bekämpfung von Krankheiten geht. Vor diesem Hintergrund sind die jüngsten Berichte des dänischen Pharmaherstellers Novo Nordisk über Studienerfolge seines Diabetesmittels Ozempic bei Nierenerkrankungen eindeutig positiv zu bewerten. Am Aktienmarkt hat das aber nicht nur für strahlende Gesichter gesorgt. Vor allem die börsennotierten Mitglieder der Fresenius-Familie gerieten unter Druck.

Hintergrund des zeitweise crashartigen Verlaufs der Aktien sind Befürchtungen, dass durch die Wirkung des Medikaments in Zukunft womöglich weniger Dialysebehandlungen notwendig sind. Als Weltmarktführer bei Dialysegeräten könnte das negative Folgen für die Fresenius-Tochter FMC haben. Die stuft die aktuellen Entwicklungen für sich selbst momentan noch als „neutral“ ein. Die FMC-Aktie verlor unmittelbar nach der Meldung dennoch gut ein Drittel ihres Wertes. Bei der Mutter Fresenius, die aktuell noch über 32 Prozent der FMC-Anteile hält, fiel das Minus mit in der Spitze gut 13 Prozent moderater aus.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Dialyse-Tochter als Problemkind auftritt. Die jahrzehntelange Erfolgsstory konnte in der jüngeren Vergangenheit nicht fortgeschrieben werden. Mittlerweile muss FMC in der Gewinn- und Verlustrechnung von Fresenius aber nicht mehr voll konsolidiert werden, sondern nur noch als Finanzbeteiligung mit dem entsprechenden Anteil. Ein wichtiger Schritt bei der von CEO Michael Sen angeleierten Entflechtung des Konzerns, der sich auf die Segmente Kabi (Gesundheitsprodukte) und Helios (Kliniken) konzentrieren und damit ein nachhaltig profitables Wachstum erreichen will.

Analysten sehen diesem Vorhaben sehr hoffnungsvoll entgegen, wie die mehrheitlich deutlich über dem aktuellen Aktienkurs liegenden Kursziele (Konsens: ca. 38 Euro) belegen. Passend dazu liegt die Bewertung der Aktie mit Blick auf das 12-Monats-Forward-KGV bei lediglich 8,4 auch klar unter dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre. Zudem notiert die Aktie seit einiger Zeit deutlich unter ihrem Buchwert und weist eine zumindest ordentliche Dividendenrendite von ca. 3,5 Prozent aus. In Summe spricht das alles dafür, dass zumindest eine Stabilisierung auf dem reduzierten Kursniveau möglich sein könnte.

Bei dem für die heutige Marktidee ausgewählten Discounter von HSBC (HS0SYK) liegt der Cap mit 22 Euro noch mal 11,4 Prozent unter dem aktuellen Kurs der Fresenius-Aktie. Liegt der DAX-Titel am Bewertungstag im Juli 2024 zumindest nicht unter diesen 22 Euro, können Anleger hier einen Gewinn von 9,9 Prozent (p.a.-Rendite: 12,8 Prozent) einstreichen. Zu Verlusten kommt es erst bei einem Aktienkursniveau von unter 20,02 Euro, wobei die Minuszeichen dann geringer ausfallen als bei Fresenius selbst. Im Gegenzug sind die Gewinnchancen auf den Höchstbetrag begrenzt und es gibt keinen Anspruch auf die während der Laufzeit ausgeschütteten Dividenden des Gesundheitskonzerns.