Bei unserer heutigen Marktidee haben wir mal etwas für sehr renditehungrige Anleger herausgesucht. Spannend ist dabei vor allem, dass die Risiken trotz einer Gewinnchance von über 180 Prozent nicht größer sind als bei einem klassischen Aktieninvestment.
Konkret geht es um ein schon im April 2022 aufgelegtes Top Zertifikat der UniCredit auf die Aktie von Bayer (HVB6HJ). Dabei handelt es sich letztendlich um ein Bonuszertifikat mit Cap, bei dem die Barriere nur am finalen Bewertungstag (hier: 06.10.25) scharf geschaltet ist („Pro“). Ein vorheriger Bruch der Barriere (den es hier längst gegeben hätte) hat daher keine negativen Auswirkungen auf die Ertragschancen. Am Ende der Laufzeit gibt es dann genau zwei Szenarien: Sollte die Aktie auf oder über der Barriere (66,84 Euro) liegen, wird das Zertifikat zum Höchstbetrag von 1.610 Euro zurückgezahlt. Bei niedrigeren Kursen werden Aktien im Bezugsverhältnis von 14,9611/1 ins Depot gebucht.
Bei dem aktuellen Börsenkurs der Bayer-Aktie (41,23 Euro) hätte dieses Aktienpaket demnach einen Wert von knapp 617 Euro. Das Zertifikat kostet aber nur gut 569 Euro. Man bekommt also noch einen kleinen Abschlag, wodurch die Performance am Ende bei seitwärts laufenden oder fallenden Aktienkursen immer besser sein wird als beim Kauf der Aktie. Etwaige Dividendenzahlungen sind bei dieser Rechnung allerdings nicht berücksichtigt.
Richtig spannend wird es, wenn die Aktie zu dem von vielen Analysten (Konsens-Kursziel: 62 Euro) erwarteten Comeback ansetzt und sich der aktuell weit darunter notierende Kurs in Richtung der Barriere entwickelt. Der Weg dahin erscheint mit über 60 Prozent zwar sehr weit. Unmöglich ist das bei allen Problemen des Pharmakonzerns mit Blick auf die vergleichsweise günstige Bewertung und die kolportierten Pläne für eine komplette Neustrukturierung des Unternehmens aber nicht. Und bis Oktober 2025 läuft noch viel Wasser den Rhein entlang.
Sollte die Aktie am Ende tatsächlich die Barriere geknackt haben, winkt bei dem Zertifikat ein Gewinn von rund 183 Prozent. Das ist dreimal so viel wie die Aktie dafür mindestens steigen muss. Genau das hat zur Folge, dass das Zertifikat bei einer echten Aufholjagd von Bayer überproportional stark steigen dürfte. Allerdings kommt der Nachholeffekt so richtig meistens erst gegen Ende der Laufzeit zum Tragen. Genau kalkulieren lässt sich das Kursverhalten bis dahin nicht, weil hier zu viele Einflussfaktoren wie die implizite Volatilität, der Abstand zur Barriere oder die genaue Restlaufzeit eine Rolle spielen. Das ändert aber nichts daran, dass das Chance/Risiko-Profil dieses Zertifikats in unseren Augen sehr viel versprechend ist.