30.11.23, 09:28

Gold – Typischer Ablaufplan ermöglicht 100% Gewinn

Mit dem Sprung über das Oktoberhoch ist der Goldpreis in dieser Woche auf den höchsten Stand seit über einen halben Jahr geklettert. Zwei renommierte Börsenexperten sehen gute Chancen, dass der Anstieg des Edelmetalls in den kommenden Monaten weiter voranschreitet. Grund genug, sich die Hintergründe etwas genauer anzusehen und herauszufinden, wie sich daraus die passende Investmentstrategie basteln lässt.

Sowohl Jens Ehrhardt, Fondsmanager und Herausgeber der „Finanzwoche“, als auch Jörg Scherer, Chartspezialist bei HSBC, bescheinigen Gold eine technisch vielversprechende Ausganglage. Ehrhardt blickt dabei vor allem auf das Sentiment und die Positionierung der Marktteilnehmer. Seinen Recherchen nach haben die amerikanischen Großanleger in den letzten drei Jahren ihre Gold-ETF-Bestände stetig abgebaut und in Europa ist der Anteil von Gold am gesamten Finanzvermögens von früher rund zehn Prozent auf weniger als zwei Prozent gesunken. Das biete ebenso Potenzial wie die keineswegs überhitzte Long-Positionierung der Spekulanten und die von Verkaufskursen weit entfernten Optimismus-Umfragen. Zudem seien die Nicht-G7-Notenbanken vermehrt auf der Käuferseite zu finden. Zu guter Letzt sei der Goldpreis nach US-Zinspausen bislang regelmäßig gestiegen.

Scherer beschäftigt sich zum Ende des Jahres traditionell mit den verschiedenen Zeiteinheiten der Charts, um darauf basierend einen möglichst stimmigen potenziellen Ablaufplan für das Folgejahr zu stricken. Bei Gold deutet demnach vieles darauf hin, dass die Feinunze über kurz oder lang ihr bisheriges Allzeithoch bei 2.072 Dollar überwindet und damit in ein „uncharted territory“ vorstößt. Im Erfolgsfall würde sich daraus dann - mit Blick auf die nächsten Jahre - ein „visionäres Kursziel“ von 2.800 Dollar ergeben. Auf dem Weg dahin errechnet der technische Analyst potenzielle Etappenziele im Bereich von 2.470 Dollar und 2.254 Dollar. Mit Blick auf die typische Saisonalität der US-Wahljahre befürchtet Scherer 2024 allerdings eine „wilde Achterbahnfahrt“ mit einem zunächst freundlichen Jahresauftakt, einer Dürreperiode von Februar bis Mai und einer erneuten Aufwärtsbewegung, an deren Ende sich dann Anfang Juli aber auch schon das Hoch des kommenden Jahres ausprägen dürfte.

Vor dem Hintergrund dieser Prognosen haben wir uns heute für einen aus unserer Sicht sehr gut dazu passenden Discount Call von Vontobel auf den Goldpreis entschieden (VU1CFX). Der Schein läuft bis Mitte 2024 und würde sich bis dahin glatt verdoppeln, wenn das Edelmetall am finalen Bewertungstag (21. Juni) mindestens bei 2.200 Dollar notiert. Dafür braucht es „nur“ einen Anstieg von 7,6 Prozent. Eine sehr aussichtsreiche Konstellation, die aber auch mit enormen Risiken verbunden ist. Denn wenn der Goldpreis am Ende nicht über 2.000 Dollar notiert, verfällt der Schein wertlos. Einen vorzeitigen Knock-out kann es allerdings nicht geben, so dass bis zum Ende der Laufzeit immer die Chance auf die Auszahlung des Höchstbetrags besteht. Der beträgt in diesem Fall 20 US-Dollar, so dass der tatsächliche Gewinn am Ende auch von dem Euro/Dollar-Wechselkurs abhängig ist. Bei der folgenden Szenario-Analyse wurde immer mit dem aktuellen Kurs von 1,095 Dollar gerechnet. Demnach würde ein Verharren des Goldpreises auf dem aktuellen Niveau einen Verlust von 55 Prozent bedeuten. Die heutige Marktidee zielt also darauf ab, dass sich Gold möglichst an den skizzierten Ablaufplan hält und Ende Juni ein gutes Stück höher notiert als heute.