Über 12 Prozent hat die Aktie von Oracle gestern an den US-Börsen eingebüßt. Auslöser dieses Kursrutsches waren die am Montagabend vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal. Obwohl der Umsatz da um gut fünf Prozent auf 12,9 Mrd. US-Dollar gesteigert wurde, verfehlte der Hersteller von Unternehmenssoftware bei dieser Kennzahl die Erwartungen der Analysten. Die hatten sich vor allem bei den für Oracle so wichtigen Cloud-Services mehr als „nur“ ein Wachstum von gut 25 Prozent erhofft. Tatsächlich sind die Steigerungsraten in diesem Segment damit schon das zweite Quartal in Folge gesunken. Oracle-Chef Safra Catz begründete das mit den derzeit noch fehlenden Kapazitäten und kündigte an, die notwendigen Rechenzentren so schnell wie möglich aufzubauen. An Nachfrage nach Cloud-Infrastrukturen mangelt es den für ihre Datenbanken bekannten Texanern demnach nicht. Die würde momentan sogar „in einem noch nie dagewesenen Tempo“ ansteigen.
Entsprechend zuversichtlich zeigt sich das das Management um Gründer Larry Ellison bezüglich der zukünftigen Wachstumsraten. Bis zum Geschäftsjahr 2025/26 will Oracle den jährlichen Umsatz im Schnitt um neun Prozent erhöhen und dank besserer Gewinnmargen unter dem Strich zweistelligen EPS-Steigerungen erzielen. Nach aktuellen Berechnungen von Analysten soll der Gewinn je Aktie dann bei 7,14 Dollar liegen, was eine KGV-Bewertung von 14 zur Folge hätte. Aktuell liegt das 12 Monats-Forward-KGV allerdings noch bei knapp 20 und damit über dem 10-Jahres-Durchschnitt von gut 15. Um diesen Aufschlag zu rechtfertigen, sollte der Konzern in den kommenden Quartalen wieder besser als erwartet abschneiden.
Dass Oracle bei dem zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft langfristig eine gute Rolle einnehmen wird, gilt aber als wahrscheinlich. Zudem engagiert sich das Unternehmen auch im Bereich der KI-Anwendungen, wo vor allem das Gesundheitswesen im Fokus steht. Von daher könnte es sich lohnen, nach dem Absturz der Aktie nach spannenden Investmentideen Ausschau zu halten. Mit Blick auf die Bewertung und die im Chart eingezeichnete Unterstützungszone haben wir uns für einen bis Ende 2024 laufenden Discounter auf Oracle entschieden, bei dem der bei 80 Dollar platzierte Cap einen Risikopuffer von 20,6 Prozent bietet (PC0NZX).
Sollte die Oracle-Aktie wenige Tage vor dem Weihnachtsfest 2024 mindestens bei 80 Dollar notieren, wird das Zertifikat zum Höchstbetrag zurückgezahlt. Bei unveränderten Wechselkursen (EUR/USD) würde das einen Ertrag von 9,2 Prozent sowie eine p.a.-Rendite von 8,9 Prozent bedeuten. Steigt der Euro gegenüber der US-Währung, wirkt sich das bei der Umrechnung entsprechend negativ auf den Wert des Zertifikats aus, während ein stärkerer Dollar die Renditechancen erhöht. Da das Zertifikat mit einem Abschlag (Discount) von gut 27 Prozent ggü. der Aktie gehandelt wird, fallen etwaige Verluste bei stärker fallenden Notierungen von Oracle geringer aus. Ein Aktienminus von 30 Prozent hätte bei unverändertem EUR/USD-Kurs zum Beispiel nur einen Rückgang von rund vier Prozent bei dem Discounter zur Folge. Dafür sind die Gewinnchancen selbst bei einer Hausse des Basiswertes auf den Höchstbetrag begrenzt.