Bei der ganzen Tech- und KI-Euphorie wird oftmals vergessen, dass auch andere Sektoren an der Börse momentan sehr gut laufen. Dazu zählt auf jeden Fall der Bereich der Rüstungsindustrie. Die Hintergründe sind ebenso bekannt wie unerfreulich. Viele Anleger schließen Aktien aus diesem Segment auch kategorisch aus, was nachvollziehbar ist. Am Ende des Tages muss und kann aber jeder für sich entscheiden, wie und wo er investieren möchte. Die weltweite Aufrüstung scheint sich aktuell jedenfalls nicht aufhalten zu lassen und gerade in Deutschland und anderen europäischen Ländern mehren sich die Stimmen, wonach noch viel mehr Geld investiert werden müsse. Die Rüstungsunternehmen werden sich demnach in den kommenden Jahren auf eine anhaltend starke Nachfrage freuen dürfen.
Das spiegelt sich auch in den Kursen der jeweiligen Aktien wider. Die im Dax notierte Rheinmetall zum Beispiel hat allein in den ersten Wochen des laufenden Jahres 28 Prozent zulegen können. Seit dem letzten markanten Korrekturtief im Herbst 2022 ging es um über 160 Prozent bergauf. Obwohl die Gewinnschätzungen in den vergangenen Monaten ebenfalls gestiegen sind, bewegt sich das 12-Monats-Forward-KGV der Aktie mit 18 am oberen Ende der 10-Jahres-Range, wodurch die Aktie vergleichsweise teuer erscheint. Womöglich muss man sich mit Blick auf die Entwicklung der kommenden Jahre an höhere Gewinnmultiples aber auch einfach gewöhnen. Im Rüstungssektor wirkt sich eine steigende Nachfrage ja erst mit einem größeren zeitlichen Verzug auf die Ergebnisse der Unternehmen aus, so dass die positiven Aussichten in den Schätzungen für 2024/25 nur in Teilen berücksichtigt werden.
Trotz allem kann man festhalten, dass die Euphorie rund um die Rheinmetall-Aktie zurzeit sehr groß ist, weshalb man für einen Einstieg vielleicht auf Rücksetzer warten sollte. Auch die Analysten-Kursziele lassen im Konsens keine Luft nach oben mehr. Alternativ bieten sich im aktuellen Umfeld Capped Bonuszertifikate auf Rheinmetall an. Hier sind zweistellige Renditen möglich, ohne dass die Aktie weiter steigen muss. Bei der wichtigen Entscheidung, wo die Barriere bei solchen Produkten platziert werden sollte, kann ein Blick auf den Chart helfen. Wir haben uns dementsprechend für die Marke von 260 Euro entschieden, die unterhalb der von 280 bis 300 Euro reichenden Unterstützungszone liegt und rund 30 Prozent Puffer bietet.
Das mit einer solchen Barriere ausgestattete Capped Bonuszertifikat von Vontobel (VM76EL) läuft bis März des kommenden Jahres und ermöglicht bei dauerhaft intakter Barriere am Ende einen Ertrag von 15,1 Prozent. Das entspricht einer annualisierten Renditechance von 13,4 Prozent. Mehr ist durch die Gewinnbegrenzung per Cap auch bei einer Fortsetzung der Kursrallye bei der Aktie nicht möglich. Da das Zertifikat mit einem negativen Aufgeld von 5,6 Prozent gehandelt wird, würden etwaige Verluste bei einem Bruch der Barriere dafür etwas geringer ausfallen als bei einem Direktinvestment in die Rheinmetall-Aktie.