Die ständigen Streiks bei der Deutschen Bahn sowie den Beteiligten rund um Flugreisen stoßen zunehmend auf Verärgerung bei den auf diese Verkehrswege angewiesenen Menschen hierzulande. Ganz anders sieht das beim Autovermieter Six aus, der in solchen Phasen aus nachvollziehbaren Gründen eine steigende Nachfrage zu verbuchen hat. Vielleicht ist das auch der Startschuss für die Aktie, das von Analysten auf über 40 Prozent taxierte Kurspotenzial endlich auszuschöpfen. In den vergangenen Jahren hatten Anleger wenig Spaß an dem MDAX-Titel, der bei 80 Euro aber eine markante Unterstützung ausgebildet hat.
Im vergangenen Geschäftsjahr war das Ergebnis des Konzerns von Abschreibungen auf vor allem chinesische E-Autos belastet worden. Die Nachfrage in diesem Segment verfehlte die hohen Erwartungen, weshalb der Vorstand jetzt zurückrudert und wieder stärker auf deutsche Verbrenner setzt. So ein Wandel braucht Zeit. Für das laufende Jahr wurde eine deutliche Umsatzsteigerung sowie ein Vorsteuergewinn von 400 Mio. bis 520 Mio. Euro in Aussicht gestellt. 2023 waren es gut 464 Mio. Euro. Mit Eigenkapitalrenditen von um die 20 Prozent gilt Sixt als Qualitätsunternehmen. Dafür erscheint die Bewertung mit einem 12-Months-Forward-KGV von 12 recht günstig. Gerade im historischen Vergleich, wie dieser Chart belegt:
Vor diesem Hintergrund ist die Sixt-Aktie sicherlich einen Blick wert. Aber ob es gelingt, das Vertrauen der Börsianer zeitnah zurückzugewinnen? Zumal es die Aktien abseits der Large Caps aktuell ohnehin recht schwer haben, nachhaltig neue Anhänger zu gewinnen. Für den heute als Marktidee ausgewählten Discounter der BNP Paribas (PC1VZ9) würde es ausreichen, wenn die Sixt-Aktie am Bewertungstag kurz vor Weihnachten zumindest auf Höhe der o.a. Unterstützung von 80 Euro notiert. Das bedeutet einen Risikopuffer von knapp 12 Prozent. Im Erfolgsfall würde der Kurs innerhalb von nur neun Monaten um attraktive 9,5 Prozent steigen, was einer p.a.-Rendite von 12,5 Prozent entspräche.
Geht die Wette nicht auf und Sixt notiert im Dezember unter dem 80 Euro-Cap, werden rund um Jahreswechsel Sixt-Aktien in das Depot der Anleger gebucht. Die müssten die entstandenen Buchverluste also nicht zwangsläufig realisieren, sondern könnten ggf. auf ein späteres Comeback warten. Das Minus würde durch den hohen Discount des Zertifikats zudem geringer ausfallen als bei der Aktie selbst. Dafür müssen Zertifikate-Käufer wie üblich auf die Dividenden des Unternehmens sowie die Chance auf unbegrenzte Kursgewinne verzichten.