Neben der KI-Euphorie und dem erneuten Run auf Cannabis-Aktien sind die Hersteller von Abnehm-Medikamenten derzeit wohl die heißeste Story an den Börsen. Die Kursentwicklung von Ely Lilly und Novo Nordisk spricht für sich. Das MDAX-Unternehmen Gerresheimer hinkt da kurstechnisch (noch) deutlich hinterher. Dabei dürften auch die Düsseldorfer von der starken Nachfrage nach den in Spritzenform verabreichten Medikamenten profitieren. Gerresheimer liefert nämlich die Spritzen und das Spezialglas in diesem Bereich.
Nach einem organischen Plus von 10,4 bzw. 17,5 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende November) sollen Umsatz und bereinigtes EBITDA im laufenden Jahr um weitere 5 bis 10 Prozent bzw. 4 bis 9 Prozent steigen. Bis 2028 will Vorstandschef Dietmar Siemssen im Jahresdurchschnitt ein zweistelliges Umsatz- und EPS-Wachstum generieren und die EBITDA-Marge von währungsbereinigt 20,8 Prozent auf 23 bis 25 Prozent erhöhen. Dass die Aktie in der vergangenen Woche kurz unter Druck geriet, lag an (letztlich nicht überraschenden) Aussagen, wonach der Start in das neue Jahr eher mau verlaufen sei.
Die schnelle Erholung im Anschluss hat dazu geführt, dass die Aktie aktuell mit einem 12-Month-Forward-KGV von 19 bewertet wird. Das liegt leicht über dem historischen Durchschnitt. Mit Blick auf die Wachstumschancen in den kommenden Jahren sehen Analysten aber trotzdem noch Luft nach oben. Das durchschnittliche Kursziel von derzeit gut 131 Euro ließe der Aktie Spielraum von 26 Prozent. Die hatte zunächst ihre im Oktober 2022 gestartete Rally lehrbuchmäßig um ca. 50 Prozent korrigiert und befindet sich seit November 2023 wieder im Aufwärtsmodus. Bei 97 Euro hat sich zuletzt eine Unterstützung ausgebildet, auf deren Höhe der kurze Rücksetzer vergangene Woche dann auch sein Ende fand.
Vor diesem Hintergrund haben wir heute ein bis Ende des Jahres laufendes Discountzertifikat der BNP Paribas (PN7JLU) herausgesucht, dessen Cap mit 95 Euro unterhalb dieser technischen Haltemarke liegt. Bei einem Risikopuffer von gut 10 Prozent besteht eine attraktive Gewinnchance von 12,6 Prozent (p.a.-Rendite: 17,1 Prozent). Der Discount von rund 21 Prozent sorgt - wie bei solchen Produkten üblich - im Falle von starken Rückgängen bei der Aktie für reduzierte Verluste beim Zertifikat. Die müssten zudem nicht umgehend realisiert werden, da bei einem Aktienkurs unterhalb des Caps die entsprechenden Gerresheimer-Aktien in das Wertpapierdepot der Anleger eingebucht werden.