Der Hurrikan Beryl verbreitet Angst und Schrecken. Aktuell nimmt der Wirbelsturm Kurs auf Jamaika. Wir drücken den Menschen dort fest den Daumen! Das in dem Ausmaß so früh im Jahr noch nie aufgetretene Wetterphänomen wirkt sich auch auf die Aktienkurse der Rückversicherer aus. Anders als bei vielen Menschen in der Karibik dürfte sich der Schaden bei Werten wie Hannover Rück aber in überschaubaren Grenzen halten.
Der Hurrikan war zu Wochenbeginn kurzzeitig auf die Kategorie 5 hochgestuft worden und gilt damit als „potentiell katastrophaler“ Wirbelsturm. Das hatte es zuvor zu dieser Jahreszeit im Atlantik noch nicht gegeben. Wegen des warmen Meereswassers rechnen Wetterforscher zudem mit einer Vielzahl von sehr starken Stürmen in der diesjährigen Hurrikan-Saison. Entsprechend verunsichert reagieren die Anleger an der Börse, die mit Blick auf die zu befürchtenden Großschäden entsprechende Belastungen bei den Rückversicherern erwarten.
Die Aktie von Hannover Rück verlor am Dienstag in der Spitze über fünf Prozent an Wert. Die zum Ende des Tages einsetzende Erholung wurde heute Vormittag direkt wieder abverkauft. Dabei gilt das Unternehmen nach Einschätzung von Analysten wegen seiner relativ defensiven Aufstellung in einer Hurrikan-Saison als weniger schwankungsanfällig als die Konkurrenz. Die UBS erklärte vor kurzem erst, dass der Konzern „eine aktiv erwartete Sturmsaison relativ unbeschadet überstehen dürfte“. Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz hatte Mitte Mai auf Nachfrage gesagt, dass die aktive Hurrikan-Saison ein Faktor sei, der bei der Preisgestaltung für die halbjährlichen Erneuerungen der Retrozessions-Türme „natürlich berücksichtigt“ wurde. Gleichzeitig sei der Vorstand „zunehmend zuversichtlich, die Jahresprognosen zu erreichen oder zu übertreffen“.
Analysten sehen die in den vergangenen zwei Jahren relativ stark gestiegene Aktie aktuell überwiegend als Halten-Position. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit rund 244 Euro nur wenige Prozent über dem aktuellen Kurs. Das passt zu der KGV-Bewertung, die sich auf Höhe des 10-Jahres-Durchschnitts bewegt. Ein Umfeld, in dem strukturierte Produkte eine spannende Alternative zum Direktinvestment in der Aktie sind. Viel versprechend sieht dabei ein bis Dezember 2025 laufender Capped Bonus der BNP Paribas aus (PC9DH8 ). Die Barriere bei 180 Euro liegt unterhalb einer Reihe von charttechnischen Unterstützungen und bietet einen Risikopuffer von rund 22 Prozent. Bleibt diese Marke bis zum Ende unverletzt, wird das Zertifikat zum Festbetrag von 240 Euro zurückgezahlt. Weil das Papier fast sieben Prozent weniger kostet als die Aktie, würde das einen attraktiven Ertrag von rund 12 Prozent (7,8 Prozent p.a.-Rendite) bedeuten. Zudem fallen Verluste im Falle eines Barriere-Bruchs geringer aus als beim Kauf der Aktie (Dividenden sind bei diesem Vergleich unberücksichtigt).