Bei unserem zu Wochenbeginn durchgeführten Screening der Aktienmärkte ist uns der Nebenwert Friedrich Vorwerk positiv aufgefallen. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten ist auf Monatssicht um mehr als 30 Prozent gestiegen, die Gewinnschätzungen haben sich um 23 Prozent erhöht und der Aktienkurs konnte um 13 Prozent zulegen. Wir werfen daher einen genaueren Blick auf die Aktie und suchen nach einem dazu passenden Zertifikat.
Die in Niedersachsen ansässige MBB-Tochter hat in ihrem 3,5-jährigen Börsendasein schon so einiges erlebt. Nach einem Börsendebut bei rund 47 Euro brach der Aktienkurs innerhalb von zwei Jahren bis auf unter neun Euro ein. Zwar hat es dem Energieinfrastruktur-Anbieter nie an Aufträgen gemangelt, es fehlten zum Teil aber Fachkräfte zur Durchführung vieler Arbeiten. Um Projekte vereinbarungsgemäß fertigstellen zu können, musste teures Fremdpersonal eingekauft werden, wodurch die Ergebnisse des Unternehmens stark belastet wurden. Vor allem die Gewinnmarge fiel regelrecht in sich zusammen.
Mittlerweile sind diese Altlasten allerdings abgearbeitet und es geht bei Friedrich Vorwerk wieder bergauf. Bei den Halbjahreszahlen im August hob der Vorstand sogar die Jahresziele an, was auch der Grund dafür ist, dass viele Analysten ihre Schätzungen nach oben anpassen mussten. Der Rekordauftragsbestand lässt auf eine sich fortsetzende Erholung schließen, zumal mittlerweile auch ausreichend Personal an Bord geholt werden konnte. Das Unternehmen profitiert enorm von dem zum Erreichen der Klimaziele erforderlichen Ausbau des Stromnetzes und der Wasserstoffinfrastruktur. So ist man zum Beispiel beim Stromprojekt „A-Nord“ involviert, das den Transport des in der Nordsee generierten Windstroms zu den großen Industriezentren in Nordrhein-Westfalen möglich machen soll.
Die Aktie hat sich seit dem o.a. Tief sukzessive erholt und notiert aktuell bei gut 22 Euro. Das 12-Monats-Forward-KGV von 18 liegt exakt auf Höhe des bisherigen Durchschnittswertes seit dem Börsenstart. Das Konsenskursziel der Analysten befindet sich rund fünf Prozent über der aktuellen Notierung. Vor diesem Hintergrund haben wir uns für einen bis Mitte 2026 laufenden Discounter der DZ Bank (DQ5LP0) entschieden, dessen Cap bei 22 Euro auf Höhe des aktuellen Aktienkurses liegt. Damit kann der maximal mögliche Gewinn von gut 26 Prozent (13,8 Prozent p.a.) schon bei einer Seitwärtsbewegung des Nebenwertes eingesackt werden. Verluste entstehen nur, wenn die Aktie bis zur Fälligkeit gut 20 Prozent an Wert einbüßt.