13.11.24, 12:15

Citigroup – Trump-Euphorie versus Zins-Sorgen

Die politischen Weichen in den USA sind seit der vergangenen Woche gestellt und die Marktteilnehmer positionieren sich entsprechend. Als potenzielle Profiteure gesucht sind dabei unter anderem auch die amerikanischen Banken.

Das wohl schlagkräftigste Argument für den Finanzsektor in den USA ist die Aussicht auf eine De-Regulierung der Branche. So wird allgemein erwartet, dass die derzeitigen Kapitalanforderungen an die Banken unter der Trump-Regierung nicht weiter erhöht werden, was den Instituten mehr finanziellen Spielraum schafft, um zum Beispiel ihre Aktienrückkäufe anzukurbeln. Zudem dürfte die erwartete Stimulierung der US-Wirtschaft den M&A- und IPO-Markt befeuern sowie generell verstärkte Kapitalmarktaktivitäten fördern. Davon sollte das das operative Geschäft der Banken ebenfalls profitieren können.

 

Fraglich ist im Gegenzug, wie sich die angekündigten Zölle und das mittelfristig drohende Comeback der Inflation auswirken. Womöglich werden die Zinsen dadurch nicht so schnell und/oder stark sinken wie erwartet. Im abgelaufenen Quartal hat der begonnene Zinssenkungszyklus die Ergebnisse der Banken jedoch erst einmal beflügelt. Die Citigroup etwa konnte mit Einnahmen von 20,14 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 1,51 Dollar je Aktie die Konsensschätzungen deutlich übertreffen. Die Umstrukturierungsmaßnahmen bei der nach Marktkapitalisierung drittgrößten Bank der Welt haben also gegriffen.

 

Die Aktie der Citigroup ist in den vergangenen Tagen recht deutlich auf 69 US-Dollar gestiegen, wodurch sich das Kursplus seit dem Jahreswechsel auf mittlerweile 34 Prozent summiert. Analysten sehen den Titel im Konsens bei rund 76 Dollar als fair bewertet an. Das 12-Month-Forward-KGV liegt knapp über dem 10-Jahres-Durchschnitt. Allerdings sollen die Gewinne in den kommenden Jahren aktuellen Schätzungen zufolge noch deutlich steigen. Dadurch würde das Gewinnmultiple perspektivisch sinken. Allerdings ist die Erwartungshaltung hinsichtlich der positiven Entwicklung bei der Citigroup auch schon relativ hoch.

In diesem Umfeld lohnt sich ein Blick auf die angebotenen Discountzertifikate, deren Konditionen aktuell sehr viel versprechend aussehen. Ein bis Ende 2025 laufender Discounter von Morgan Stanley auf die Citigroup mit einem Cap von 70 Dollar bietet bei unveränderten Wechselkursen einen attraktiven Seitwärtsertrag von 15,0 Prozent sowie einen Maximalertrag von sogar 16,9 Prozent (14,9 Prozent p.a.). Selbst bei einem 10-prozentigen Rückgang des Aktienkurses würde das Zertifikat noch ein Plus von 3,5 Prozent generieren. Die unterhalb von 56,41 Dollar entstehenden Verluste würden durch den günstigeren Kaufkurs bei einer Investition in das Zertifikat entsprechend geringer ausfallen (MG41N1).