11.12.24, 10:14

Marktideen-Rückblick – Vier Outperformer, die uns aber trotzdem nicht rundum glücklich machen

Im zweiten Teil unserer Analyse der jetzt im Dezember fälligen Marktideen widmen wir uns heute vier Produkten, bei denen unsere Erwartungen nicht in vollem Umfang erfüllt wurden. In allen Fällen konnte aber eine Outperformance gegenüber dem Basiswert erzielt werden.

Mitte März haben wir in der Marktidee vom 14.03. einen Discounter der BNP Paribas (PC1VZ9) auf Sixt vorgestellt, der zum damaligen Zeitpunkt mit einem Risikopuffer von 11,7 Prozent und einer Ertragschance von 9,5 Prozent ausgestattet war. Der Cap von 80 Euro wurde auch aufgrund der dort vorhandenen charttechnischen Unterstützung ausgewählt, die den Kursrutsch der Aktie allerdings nicht nachhaltig stoppen konnte. Stattdessen fiel der Autovermieter im Tief bis auf unter 60 Euro, wodurch auch der Discounter zeitweise gut 17 Prozent unter Wasser lag. Durch die jüngste Erholung der Aktie (aktuell bei ca. 73 Euro) ist der Kurs des Zertifikats gut eine Woche vor dem Bewertungstag (20.12.) aber zumindest wieder auf unseren „Einstandskurs“ gestiegen. Damit wurde Stand jetzt zwar kein Gewinn, aber immerhin einen klare Outperformance von 18 Prozentpunkten gegenüber der Aktie erzielt. Notiert Sixt auch am Bewertungstag unterhalb des Caps, erfolgt die Einbuchung von Aktien ins Depot.

Wenige Wochen später (Marktidee vom 04.04.) hatten wir einen Discounter auf Gerresheimer ausgewählt. Das Unternehmen gilt als Profiteur der starken Nachfrage nach den in Spritzenform verabreichten Abnehm-Medikamenten von zum Beispiel Ely Lilly und Novo Nordisk. Trotzdem überraschte der Konzern Ende September mit einer Anpassung seiner Jahresprognose, wovon sich die Aktie bis heute nicht erholen konnte. Seit Anfang April hat der MDax-Titel mittlerweile gut 29 Prozent an Wert eingebüßt. Im Vergleich dazu hat sich der ebenfalls am 20. Dezember auslaufende Discounter der BNP Paribas (PN7JLU) mit einem Minus von nur rund 10 Prozent noch recht gut geschlagen. Da der Cap von 95 Euro bei einem Aktienkurs von unter 75 Euro aber kaum mehr erreicht werden dürfte, wird es wohl auch hier zu einer Übertragung von Gerresheimer-Aktien in das Wertpapierdepot der Anleger kommen.

Richtig daneben lagen wir dann mit unserer Marktidee vom 10.04. auf den amerikanischen Chipersteller Intel. Dessen Aktie hat sich im Sommer nach reduzierten Jahreszielen im Tief fast halbiert, wodurch die Barriere (24 US-Dollar) des damals ausgewählten Capped Bonuszertifikats (VM4JLP) von Vontobel gerissen wurde. Da bei dem in Kürze (20.12.) fälligen Zertifikat keine Aktienübertragung vorgesehen ist, werden investierte Anleger die Verluste wohl oder übel realisieren müssen. Mit aktuell rund 43 Prozent fällt das Minus zumindest leicht geringer aus, als es bei einem Direktinvestment in die Aktie (-48 Prozent) gewesen wäre. Zu verdanken ist das dem damals noch leicht negativen Aufgeld des Zertifikats sowie dem schwachen Euro/Dollar-Kurs. Auch wenn das sicher nur ein kleiner Trost ist.

Unser vierter und letzter Kandidat des heutigen Rückblicks stammt aus dem Mai (Marktidee vom 08.05.). Mit dem SDax-Unternehmen Elmos hatten wir zuvor gute Erfahrungen (Discounter mit +12,8 Prozent) gemacht und nach starken Quartalszahlen sowie bestätigter Jahresprognose einen erneuten Anlauf gewagt. Trotz sehr optimistischer Analysten und ausbleibender Umsatz- oder Gewinnwarnungen hat die Aktie des Chipkonzern bis heute gut 18 Prozent an Wert verloren und notiert aktuell bei rund 67 Euro. Und weil wir bei dem damals hier vorgestellten Discounterzertifikat der DZ Bank (DW98V6) einen etwas offensiveren Cap von 90 Euro genommen hatten, liegt auch das Zertifikat kurz vor der finalen Bewertung (20.12.) im Minus. Etwaige Verluste (aktuell gut 9 Prozent) müssen am Ende realisiert werden, da das Zertifikat auf jeden Fall per Barausgleich abgerechnet wird.