Die Bankenkrise in den USA und Europa hat am Wochenende ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die von der Schweizer Notenbank massiv unterstützte Übernahme der Credit Suisse durch die UBS soll und muss das wieder mal schwer angeschlagene Finanzsystem stabilisieren. Obwohl damit ein potenzieller Problemfall gerade noch rechtzeitig gelöst wurde, können negative Folgeeffekte keineswegs ausgeschlossen werden. Das zeigt sich auch an den Kursen vieler Bankaktien, die heute Morgen zu den größten Verlierern an den europäischen Börsen zählten. Mittlerweile konnten sich die Kurse zwar erholen, das Vertrauen in die Bankenlandschaft hat aber trotzdem arg gelitten. Vor diesem Hintergrund sind auch die heutigen Aussagen der BaFin zu sehen. Die Aufsichtsbehörde hat nach den jüngsten Ereignissen extra noch mal versichert, dass sich das deutsche Finanzsystem weiterhin als stabil und robust erweise.
Einen guten Eindruck, wie es um die Stabilität der einzelnen Banken steht, liefern in der Regel die so genannten Credit Default Swaps (CDS) als Kennzahl für die Ausfallwahrscheinlichkeit von Anleihen der jeweiligen Branchenvertreter. Je höher diese auch als Versicherungsprämie bezeichneten CDS sind, desto höher schätzen die Märkte das Risiko für Anleger ein. Mit zu den solidesten Banken in Europa zählt demnach die BNP Paribas. Hier sind die CDS seit Anfang März zwar auch von unter 50 auf 75 Basispunkte gestiegen. Das ist im Branchenvergleich aber immer noch sehr niedrig. Die UBS etwa liegt aktuell bei 117, die Société Générale bei 96 und die Deutsche Bank bei 167. Bei der Credit Suisse lag der Wert vor einer Woche schon bei 415, heute werden Notierungen von fast 1.100 Basispunkten gezeigt.
Die BNP Paribas hatte im Februar nach soliden 2022er-Geschäftszahlen ihre Mittelfristziele angehoben. Unter anderem soll der Nettogewinn bis zum Jahr 2025 um durchschnittlich rund 9 Prozent p.a. steigen. Zudem kündigte Frankreichs größte Bank für das laufende Jahr ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von rund 5 Milliarden Euro an. Analysten loben vor allem die breite Produktpalette des Unternehmens, durch die eine große Zielgruppe erreicht und die starke Marktstellung innerhalb der Kernmärkte Europas gestützt werde. Die von der Mehrzahl der Investmenthäuser als günstig eingestufte Aktie hatte im zweiten Halbjahr 2022 im Bereich der charttechnischen Unterstützung bei ca. 41 Euro ein Doppeltief ausgebildet, von dem aus eine Kursrallye startete. Nachdem sich das Vorjahreshoch bei rund 68 Euro im ersten Anlauf aber als zu hohe Hürde herausgestellt hatte, verlor die Aktie im laufenden Monat bis zu 30 Prozent an Wert. Bei einem aktuellen Kurs von 52,70 Euro liegt das Konsenskursziel für die BNP Paribas bei 74 Euro.
Die Unsicherheiten im Bankensektor führen in Kombination mit hohen Dividendenerwartungen (Rendite bei ca. 7-8 Prozent) bei der BNP Paribas zu sehr attraktiven Zertifikate-Konditionen. Mit Hilfe des hier aufgeführten Capped Bonus Pro-Zertifikats der Societe Generale zum Beispiel können sich Anleger innerhalb von nur sechs Monaten einen Ertrag von 7,1 Prozent sichern, wenn die Aktie von Mitte August an bis zum Bewertungstag am 15. September einen Monat lang durchgängig über der deutlich unter der o.a. Unterstützung liegenden Barriere von 34 Euro (35,5 Prozent Risikopuffer) bewegt. Was vorher passiert, ist für die Höhe der Rückzahlung unerheblich, da die Barriere nicht dauerhaft, sondern eben nur im letzten Monat vor dem Bewertungstag aktiviert wird. Gerade im aktuellen Umfeld könnte das von Vorteil sein, da sich die kurzfristige Entwicklung nur schwer einschätzen lässt. Durch das negative Aufgeld fallen die Verluste bei dem Zertifikat im Falle eines Barriere-Bruchs zudem spürbar geringer aus als bei einem Direktinvestment in die Aktie.