Der große Verfallstag an den Terminbörsen am vergangenen Freitag war gleichbedeutend mit dem Ende der Laufzeit vieler strukturierter Produkte. Von den hier in den vergangenen Monaten als Marktidee vorgestellten Zertifikaten sind insgesamt neun fällig geworden (siehe Tabelle). Die Bilanz kann sich sehen lassen, da fast jede Idee voll aufgegangen ist. Dass das erfolgreiche Abschneiden vor allem dem positiven Marktumfeld zu verdanken ist, ist dabei eine Fehlannahme. In vielen Fällen war die Wertentwicklung des jeweiligen Basiswertes sogar negativ. Das ist auch ein weiterer Beleg dafür, dass die tolle Performance der großen Aktienindizes bei weitem nicht die Entwicklung des breiten Marktes widerspiegelt.
Bei den vier Capped Bonuszertifikaten auf die Lufthansa, Aixtron und Infineon (zweimal vertreten) zum Beispiel haben die Aktien allesamt an Wert verloren. Zum Teil sogar sehr deutlich. Weil die Barrieren aber einen ausreichend großen Risikopuffer boten, wurde bei allen Papieren am Ende trotzdem der Bonusbetrag ausgezahlt. Dadurch konnten Anleger mit den Zertifikaten jeweils eine signifikante Outperformance gegenüber der Aktie verbuchen. Besonders eindrucksvoll ist die Bilanz bei dem hier Anfang April vorgestellten Capped Bonus auf die Lufthansa (8,7 Prozent Ertrag bei einem Rückgang der Aktie um 33,5 Prozent).
Bei den fällig gewordenen Discountern erfolgte die Rückzahlung bis auf eine Ausnahme ebenfalls durchweg zum maximal möglichen Betrag. Und das, obwohl auch hier die Basiswerte wie etwa ThyssenKrupp (minus 29 Prozent) zum Teil deutliche Einbußen hinnehmen mussten. Der Discounter auf den Stahlkonzern brachte dennoch einen Gewinn von 10,2 Prozent ein. In zwei Fällen (Microsoft und Scout24) wurde das Maximalziel erreicht, ein Direktinvestment in die Aktie wäre aber die rentablere Variante gewesen.
Bei dem Discounter auf Aurubis wiederum lag die Aktie am Ende mit ca. 62,60 Euro unter dem Cap (70 Euro), so dass hier ausnahmsweise die Einbuchung von Aktien in das Wertpapierdepot erfolgt ist. Der dadurch entstandene (und noch nicht zwingend realisierte) Buchverlust betrug allerdings nur gut drei Prozent, so dass im Vergleich zur Aktie (minus 34 Prozent) auch in diesem Fall eine klare Outperformance gelang und der Schaden in engen Grenzen gehalten wurde.