23.04.25, 12:18

BMW – KI-Fantasie versus Zoll- und Absatzproblematik

Die deutschen Autoaktien haben in den vergangenen Jahren deutlich an Beliebtheit eingebüßt. Die Gründe dafür sind vielfältig und mehrfach erzählt. Trotz gefühlter Dauerkrise und schlechter Nachrichten zeigen sich nun aber Stabilisierungstendenzen.

Die heute gestartete Automesse in Shanghai wird mal wieder zum Schaulaufen der internationalen Branchenplayer. Auch der deutsche Autobauer BMW will im Reich der Mitte „Technologie-Highlights der nächsten Fahrzeuggenerationen“ präsentieren. Bei einer „noch intuitiveren Bedienung“, einem „noch progressiveren Design“ und einem „noch präziseren und dynamischeren Fahrerlebnis“ wollen die Münchener mit dem der iX3 die Mobilität der Zukunft „schon Ende dieses Jahres“ auf die Straße bringen. Zudem kündigte Vorstandschef Oliver Zipse auf der Messe an, die Künstliche Intelligenz des chinesischen Start-ups DeepSeek in seine neuen Modelle in China zu integrieren.

Nachdem die USA als Absatzmarkt künftig womöglich an Bedeutung verliert, sind schnelle Erfolge in China umso wichtiger. Im Startquartal war die Nachfrage nach BMW-Fahrzeugen hier um 17 Prozent gesunken. Der Vorstand rechnet mit einer Erholung im zweiten Halbjahr. Für den Gesamtkonzern wurde die Jahresprognose bestätigt, wobei die EBIT-Marge im Automobilbereich am oberen Ende der Ziel-Spanne von 5-7 Prozent liegen soll. Analysten rechnen mit einem Umsatz von rund 145 Mrd. Euro und einem Gewinn je Aktie von 11,20 Euro. Vor einem Jahr lagen die Schätzungen hier noch bei 16,70 Euro. Weil der Aktienkurs aber fast in demselben Umfang gefallen ist, sieht die Bewertung mit einem 12-Month-KGV von gut 6 oder einem KBV von rund 0,5 im historischen Vergleich weiterhin recht günstig aus. Und das, obwohl die Gewinne in den kommenden beiden Jahren um 8 bzw. 11 Prozent steigen sollen.

Der Aktienkurs hat sich zuletzt stabilisiert, obwohl gerade durch den schwelenden Zollkonflikt neue Unsicherheiten entstanden sind. Die charttechnische Unterstützung bei 67/68 Euro konnte nach einem kurzen Abtauchen letztlich erfolgreich verteidigt werden. Weiter oben wartet bei rund 87 Euro eine massive Widerstandszone. Passend dazu haben wir für die heutige Marktidee ein Bonus Pro Zertifikat (HVB6ZC) der UniCredit herausgesucht, dessen Barriere bei 45,07 Euro (39 Prozent Puffer) nur am finalen Bewertungstag (30.8.27) scharf geschaltet ist. Liegt der Aktienkurs dann darüber, wird mindestens der Bonusbetrag von 1.240 Euro ausgezahlt. Der errechnet sich aus dem Bezugsverhältnis sowie dem Bonuslevel bei 93,14 Euro (noch über dem o.a. Widerstand) und beschert Anlegern selbst bei stagnierenden oder moderat fallenden Aktienkursen die Chance auf eine p.a.-Bonusrendite von 6,8 Prozent (Bonusertrag: 16,8 Prozent). Nach oben hin sind die Gewinnchancen hier nicht begrenzt. Allerdings sorgt das Aufgeld dafür, dass die Pluszeichen bei einem starken Anstieg der BMW-Aktie unterproportional hoch ausfallen und bei einem Barrierebruch etwas größere Verluste drohen. Das Zertifikat spielt seine Stärken vor allem dann aus, wenn die Performance der Aktie am Ende zwischen ca. minus 35 und plus 15 Prozent liegt.