Bei den von uns im Wochenrhythmus bei sechs Emittenten angefragten Konditionen für ausgewählte klassische Zertifikate-Strukturen zeigen sich im Vergleich zu Anfang September unter dem Strich erst mal keine großen Veränderungen. Die Entwicklung der vergangenen Wochen ist aber trotzdem sehr spannend. Das gilt vor allem für das Segment der Kapitalschutzprodukte. Auf den ersten Blick fällt hier vor allem der etwas deutlichere Rückgang des möglichen Maximalertrags bei der vierjährigen Cap-Variante auf den Euro Stoxx 50 auf. Von durchschnittlich fast 143 Prozent vor fünf Wochen ging es in der abgelaufenen Woche bis auf nur noch 137 Prozent bergab.
Im Unterschied dazu ist die kurzfristige Entwicklung nicht nur bei dieser Garantie-Struktur aber eindeutig positiv. In den beiden Wochen zuvor lag der Gewinn-Cap hier im Mittel nämlich nur bei rund 134 Prozent, was den niedrigsten Stand seit Ende 2022 bedeutete. Von diesem Niveau aus gab es also eine deutliche Erholung. Verantwortlich dafür sind die seit dem Monatswechsel spürbar gestiegenen Zinsen. So ist die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen von ihrem Jahrestief bei rund 2,04 Prozent auf aktuell 2,27 Prozent gesprungen. Bei den vierjährigen Papieren ging es von rund 1,86 auf 2,03 Prozent hinauf. Höhere Renditen bei Anleihen ermöglichen den Emittenten einen größeren finanziellen Spielraum, den sie für eine höhere Partizipation an steigenden Aktienkursen nutzen können. Auch deshalb sind steigende Zinsen gerade für sicherheitsorientiere Investoren ein echter Segen.
An den Aktienmärkten kam es nach dem Vola-Spike Anfang September zum Ende des abgelaufenen Monats erneut zu einem stärkeren Anstieg der impliziten Volatilität. Doch beide Mal entpuppte sich der Aufschwung wieder nur als kurzes Strohfeuer, weshalb auch bei den von dieser Kennzahl abhängigen Konditionen der Teilschutzzertifikate immer noch keine nachhaltige Wende nach oben sichtbar ist.