Weder die europaweit zumeist kritisch beäugte Politik von US-Präsident Donald Trump noch die starken Ergebnisse der „Randparteien“ bei der deutschen Bundestagswahl haben sich bislang negativ auf die Entwicklung an den Aktienmärkten ausgewirkt. Der Euro Stoxx 50 ist in der vergangenen Woche sogar erstmals seit dem Jahr 2000 über die Marke von 5.500 Punkten geklettert. Die mittelfristigen Volatilitätsbarometer haben in diesem Umfeld wieder den Rückwärtsgang eingelegt, was sich bei den Konditionen vieler strukturierter Produkte bemerkbar macht. Die indikative Jahresprämie für das Express Plus-Musterzertifikat ist im Februar auf den tiefsten Stand seit Erhebung der Daten vor zwei Jahren gerutscht. Damals lagen die Renditechancen im Durchschnitt der übermittelten Werte noch bei über 8 Prozent. Aktuell sind es gerade noch 5,7 Prozent.
Noch wesentlich stärker bergab ging es in diesem Zeitraum bei den Renditen klassischer Bonuszertifikate, für die neben der impliziten Volatilität auch die Dividendenerwartungen eine wichtige Rolle spielen. Hier kam es zu einer glatten Halbierung auf aktuell nur noch 3,0 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit Anfang 2022. Ein Jahr vorher waren die Konditionen allerdings noch wesentlich schlechter, wie der Blick auf den Vier-Jahres-Chart belegt.
Im Segment der Kapitalschutzprodukte machen sich die tendenziell gesunkenen Zinsen negativ bemerkbar. Die Umlaufrendite als Querschnitt der am heimischen Markt gehandelten Anleihen ist seit Mitte Januar von 2,55 Prozent auf unter 2,40 Prozent gesunken. Dadurch steht den Emittenten weniger Kapital für die Aktien-Komponente der Papiere zur Verfügung. Die Partizipationsrate an steigenden Kursen des Euro Stoxx 50 ist dadurch bei dem Muster-Garanten mit 90-prozentigem Kapitalschutz im Vergleich zum Vormonat von durchschnittlich gut 105 Prozent auf rund 102 Prozent gesunken. Das zum Jahreswechsel 2023/24 markierte Hoch lag bei 120 Prozent.